Duisburg Landesarchiv ist nun bald bezugsfertig

Duisburg · Zwischen April und Mai ist die "Welle" bereit für den Einzug des Landesarchivs. Turm und Speicher folgen im Sommer.

 Die Arbeiten an dem imposanten Bau an der Schifferstraße in Duisburg haben große Fortschritte gemacht. Bald ist er bezugsfertig.

Die Arbeiten an dem imposanten Bau an der Schifferstraße in Duisburg haben große Fortschritte gemacht. Bald ist er bezugsfertig.

Foto: andreas probst

Die Bauarbeiten am Gebäude des neuen Landesarchivs am Innenhafen machen derzeit nach Auskunft des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB NRW) gute Fortschritte. "Alles läuft wie geplant. Das Gerüst wird Woche für Woche weiter zurückgebaut", so Dr. Hartmut Gustmann, Pressesprecher des BLB NRW. Die sogenannte "Welle", der Anbau neben dem Speicher, werde Ende April an das Landesarchiv (LAV) übergeben. Der Lesesaal innerhalb des Neubaus sei größtenteils fertiggestellt.

Der zweite Teil des Gebäudekomplexes — der alte Speicher und der Turm — sollen im Sommer bezugsfertig sein. "Dort läuft gerade die Entfeuchtung. Diese dauert einige Monate", so Gustmann. Auch nach der Übergabe im Sommer an den Mieter, das LAV, muss die Entfeuchtung der Luft weiter fortgeführt werden, um die sensiblen Archivmaterialien, die spezielle Bedingungen benötigen, sicher einlagern zu können. Der Gebäudekomplex soll 139 Kilometer Akten beherbergen. Die für die Aufbewahrung erforderlichen Rollregale werden derzeit installiert. "Es ist ein lebendes Objekt. Die Regalfläche darf jährlich um etwa einen Kilometer wachsen", erklärte Gustmann.

Zu den bekanntesten Archivalien, die in dem Komplex untergebracht werden, zählt die Originalurkunde der Verfassung von Nordrhein-Westfalen aus dem Jahr 1950. Daneben werden zahlreiche weitere bedeutende Schriftstücke der Landesgeschichte, darunter 70 000 Urkunden aus der Zeit vor dem Jahr 1800, über 700 000 Fotos, 230 000 Bücher, Druck- und Zeitschriften, 7000 Kirchenbücher sowie 320 000 Zivil- und Personenstandsregister in der "Welle" und den 21 Stockwerken des Turmes sowie des Speichers untergebracht. Um die Dokumente zügig durch das Haus bewegen zu können, wird eine liftähnliche Archivförderanlage installiert.

In dem 160 Meter langen Anbau stehen neben dem Archivbereich mit Lesesaal und Präsenzgeschäften für die Nutzer auch 9000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung, die befristet für acht bis zehn Jahre vermietet werden sollen. Die Verbindung der beiden Gebäudeteile wird durch das große Foyer hergestellt, das sich zur Uferpromenade hin öffnet. 200 Nutzer sollen hier nach Schätzung des BLB täglich begrüßt werden. Eine Besonderheit ist die Dachkonstruktion des 77 Meter hohen Turmes. Sie besteht aus Hohlziegeln, die auf Aluminiumrohre aufgefädelt wurden und beherbergt wichtige technische Anlagen. Gustmann geht davon aus, dass das LAV den Anbau bis zur Übergabe des Speichers im Sommer bereits bezogen hat. Das Landesarchiv selbst rechnet damit, dass der Umzug erst Mitte des Jahres beginnt.

(RP/rl)
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