Duisburg Läufer im Namen des Herrn

Duisburg · Er ist Pater und Marathonläufer, Seelsorger und Erfolgstrainer, Unternehmer und Ordensbruder: Pater Tobias beweist täglich, wie man viele vermeintlich widersprüchliche Dinge vereint und sich dabei selbst treu bleibt.

Viele Menschen finden beim Laufen ihre Ruhe. Es gibt sogar welche, für die ist der Langstreckenlauf eine Form der Meditation. Pater Tobias ist so einer. Gerade er als Mensch mit vielen Funktionen entdeckte die befreiende Kraft des Laufens. Begonnen hatte er damit 2005, als der Prämonstratenser neben seinen Kraftübungen ins Lauftraining einstieg. Bereits ein Jahr später absolvierte Pater Tobias in Berlin in 4:25 Stunden seinen ersten Marathonlauf.

Nahezu tägliches Training, gelegentlich auch zwei oder drei Stunden, sorgten für ständige Verbesserungen. Beim Marathon in Essen benötigte der 48-Jährige nur noch 3:44 Stunden für die 42,2 Kilometer lange Strecke.

Dienst am Menschen

Wer Pater Tobias kennt, der weiß: Marathonläufe oder gar Schindereien über eine noch längere Distanz sind für ihn kein Selbstzweck. Die Spenden, die er sich durchs Laufen "verdient", sind für Benachteiligte im Duisburger Norden bestimmt. Das Lob Gottes zu verbreiten und den durchaus auch weltlichen Dienst am Menschen unter einen Hut zu bringen, ist dem Pastor der Herz-Jesu-Gemeinde und Geschäftsführer der "Projekt LebensWert gGmbH" in Personalunion durchaus gelungen.

Im Hamborner Abteizentrum hat es sich Pater Tobias als eines von vielen Standbeinen zur Aufgabe gemacht, Führungskräfte durch Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung fit zu machen und zu zeigen, dass sich Wirtschaft, Ethik und Moral durchaus auch vereinbaren lassen.

Dass er einmal Seelsorger und Erfolgstrainer werden würde, war ihm sicher nicht in die Wiege gelegt. Als Andreas Breer wird er am 1. Juni 1963 in Werne an der Lippe geboren. Seine Mutter stirbt, als er 15 Jahre alt ist. Kein Gott verhindert es, und für den Jugendlichen gibt es scheinbar auch keinen Gott, der ihn tröstet. "Ich konnte fünf oder sechs Jahre ganz gut ohne Kirche und Gott leben", erinnert er sich. Zu Gott und der Kirche findet der heutige Pater erst einige Jahre später.

Zunächst absolviert er eine Lehre bei BMW. Beim Automobilhersteller arbeitet er bis 1983 als Ausbilder. Nach der Bundeswehrzeit und Abitur am Neusser Friedrich-Spee-Kolleg wird er 1987 Novize bei den Prämonstratensern in der Abtei Hamborn. Es folgt das Studium von Theologie, Philosophie und Psychologie in Innsbruck und München. 1993 schließlich die Weihe zum Diakon, ein Jahr später zum Priester. Von 1995 bis 2004 ist Pater Tobias Prior der Abtei Hamborn. In diesen Jahren arbeitet er auch als Militärpfarrer in Wesel und Essen.

Damit nicht genug: Im Fernstudium widmet er sich zusätzlich Management-Themen und dem Journalismus. Sein Interesse an Kulturthemen unterstreicht er mit dem Ethik- und Lifestylemagazins "VorSicht Kult(o)ur" — dabei ist Pater Tobias Chefredakteur und Herausgeber in Personalunion.

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(RP)
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