Duisburg Lachgarantie im Comedy Club

Duisburg · Nackte Bierbäuche, raubeinige Ruhrpottoriginale, komische Mafiosi und virtuoses Musikkabarett erlebte das Publikum am Freitagabend beim Comedy Club im Steinhof. Volker Diefes und seine Gäste waren in Topform.

 Beim Comedy Club im Steinhof stand auch C. Heiland auf der Bühne. Der Berliner entlockte seinem Omnichord schräge Melodien und hielt in seinem Musikkabarett so manch boshafte Spitze parat. Der gesamte Abend bot viel Abwechslung, das Publikum beklatschte jede gelungene Pointe lautstark.

Beim Comedy Club im Steinhof stand auch C. Heiland auf der Bühne. Der Berliner entlockte seinem Omnichord schräge Melodien und hielt in seinem Musikkabarett so manch boshafte Spitze parat. Der gesamte Abend bot viel Abwechslung, das Publikum beklatschte jede gelungene Pointe lautstark.

Foto: Probst

Huckingen Der 2010 ins Leben gerufene Comedy Club im Steinhof Huckingen gab seinen sehr zahlreich erschienenen Fans am Freitagabend eine Lachgarantie. Moderiert wurde der Abend von Kabarettist Volker Diefes.

Mit "Rocking all over the World" heizte der Krefelder Diefes dem Publikum gleich ein. Dabei hat er in den Augen seiner Freundin ein herausstechendes körperliches Defizit: "Eh Alter, du Opfer. Wir leben in Zeiten der Krise und müssen sparen. Bei deinem Bierbauch fangen wir an", hatte sie ihm wohl angedroht. Doch die Wampe streckte Diefes selbstsicher dem Publikum und dem Abnehmwahn entgegen. Schließlich liebt er Bier, das nach Bier schmeckt – und nicht nach "chilled Orange". Und Fleisch, das er mit der Rammstein-Parodie "Nacktes Fleisch" besang.

Zweimal 20 Minuten des aktuellen Bühnenprogramms präsentierten seine drei geladenen Gäste.

Der Duisburger Markus Krebs ("In unserer Stadt sind Depressionen ein echter Stimmungsverbesserer") lümmelte mit Mütze, Sonnenbrille und langem Pferdeschwanz Kaugummi kauend auf seinem Barhocker – ein echter Typ, der seine Lebenserfahrungen mit den Zuhörern teilt.

Bitterböse Noten

Mal las er aus seinen Memoiren und anderen Veröffentlichungen. Die Bücher mit Titeln wie: "Gelsenkirchen sehen und reicht" oder der Krimi die "Schrillerpfeife" über einen Mann, der denkt, seine Frau sei gekidnappt, dabei war sie nur in Fürth, waren echte Lacherfolge. Mal erzählte er von seiner WG kurz für "Wir gammeln". "Die ermahnten sogar die Bauarbeiter, mal leise zu sein", scherzte Krebs.

Genau so lautstark ging es bei Roberto Capitoni zu. Er erzählte mit seinem großen pantomimischen Talent von den Erlebnissen mit seinem Patenonkel Luigi aus Palermo oder seinem Alltag als gestresster Familienvater. Aber wenigstens ist er nach seinem eigenen Aufwachsen in Deutschland "eliminiert assimiliert", wie er sagte. Italiener googelten am meisten den Begriff "Sex", während die Deutschen größtenteils einen "Routenplaner" suchten. Das sagte doch schon alles über die Identitätskrise des Italo-Schwaben. Aber immerhin hatte er Glück in der Liebe: "Nach der Heirat haben wir aus zwei Wohnungen eine gemacht: ihre", erzählte er. Dann seien die Kinder gekommen, die ihn jede Nacht mit ihrem Mama-Gebrüll aus dem Bett holten – "ein echter Highway to hell".

Bitterböse Noten lieferte C. Heiland. Der Berliner entlockte seinem Omnichord schräge Melodien und hielt in seinem Musikkabarett so manch boshafte Spitze für Gott und die Welt parat: "Die Mayas haben gesagt, die Welt geht dieses Jahr unter. Die Wanderhure lief schon, schlimmer kann es nicht kommen." Vor seiner Bühnenkarriere hatte er zehn Jahre in der Psychiatrie gearbeitet. "Ich hoffe, es besteht kein kausaler Zusammenhang."

(choe)
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