Duisburg Lachen ist für Hirschhausen die beste Medizin

Duisburg · "Wunderheiler" Dr. Eckart von Hirschhausen hat den Duisburgern mit seinem gleichnamigen Programm einen unterhaltsamen Abend beschert, und zwar im Sinne von Dialog und Vergnügen. Seine Heiltherapie lautet: "Lachen ist die beste Medizin".

Eckart von Hirschhausen ist Krawattenmann des Jahres 2009
16 Bilder

Eckart von Hirschhausen ist Krawattenmann des Jahres 2009

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Statt in der Mercatorhalle stellte er sein aktuelles Bühnenprogramm im gut besuchten Theater am Marientor vor. Als Berliner kenne er technische Mängel an Bauwerken, sagte er in Anspielung auf die Ortsverlegung. Die laufende Tour, die ihn an seine Wurzeln von Medizin und Zauberei zurückbringe, hielt Hirschhausen einleitend fest, führe ihn aber auch durch ganz Deutschland und zu Gastauftritten in die Schweiz sowie nach Österreich.

"Humor hilft heilen" heißt das von ihm 2008 ins Leben gerufene Charity-Projekt, über das er auf der Bühne und anderswo gerne spricht. Vor 15 Jahren kam die Idee nach Deutschland, Clowns in Krankenhäuser zu schicken. Nach dem Motto "Gesunde können sich krank lachen und Kranke gesund", gehen seitdem professionelle Clowns dorthin, muntern kleine und große Patienten auf und stärken dort Hoffnung und Lebensmut.

Doch auch die Menschen draußen will Hirschhausen für seine Mission gewinnen: "Wer nicht genießt, wird ungenießbar", lautet seine Botschaft. Er schafft es auf wundersame Weise, seine Zuschauer zum aktiven Mitmachen, ob summend oder singend, bewegend oder schreibend, gemeinsam oder auch einzeln zu animieren. Martin aus dem Publikum konnte so seiner eigenen Bauchoperation zusehen, Besucherin Ulrike erlebte, wie durch Homöopathie ihre scheinbar abgetrennte Hand weiter winken konnte, und Wiebke wurde mittels persönlicher Pizzavorlieben ihr exaktes Geburtsdatum genannt.

"Wir lieben die Täuschung mehr als die Enttäuschung", sagt Hirschhausen und bringt mit seiner "Wunderheiler"-Show die Menschen zum Lachen und Staunen, ebenso wie zum Nach- und Mitdenken. Ein Ideologe für oder gegen Schul- beziehungsweise Alternativmedizin ist der studierte Mediziner aber nicht: "Ich stehe auf der Seite der Guten und der Wirksamen", sagt er augenzwinkernd. Ihn bewege vielmehr die Frage, warum wir uns so wenig über das Wunder des Lebens wundern und stattdessen abgöttisch an Sternbilder, Kügelchen und Gurus glauben. Hirschhausen: "Jesus konnte Wasser in Wein verwandeln. Aber ist es nicht mindestens genauso erstaunlich, dass der Mensch in der Lage ist, aus dem ganzen Wein über Nacht wieder Wasser zu machen?"

(reife)
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