Duisburg Kunstmarkt mit vielen Facetten

Duisburg · Mehr als 100 Aussteller zeigten gestern beim Meidericher Kunstmarkt ihr Können und stellten ihre Unikate aus.

 Inge Uta Maaß-Schröder (l.) stöberte am Stand von Barbara Kaplan. Überall gab es auf dem Kunstmarkt in Meiderich etwas zu entdecken.

Inge Uta Maaß-Schröder (l.) stöberte am Stand von Barbara Kaplan. Überall gab es auf dem Kunstmarkt in Meiderich etwas zu entdecken.

Foto: ralf hohl

Das knatternde Geräusch einer Kettensäge, Hammerschläge auf einen metallenen Amboss und die Musik einer Bläsergruppe wiesen den Besuchern des 36. Kunstmarkts in Meiderich den Weg. Die Plattform für "Freizeitkünstler" zählt zu den größten freien Kunstmärkten in NRW. Über 100 Aussteller fanden auf dem Marktplatz an der Bahnhofstraße Platz, um ihr Können zur Schau zu stellen und ihre Unikate zu präsentieren. "Es muss nicht immer professionell sein, aber immer mit den eigenen Händen gefertigt", beschrieb Silvia Thimm, 2. Vorsitzende der Kulturwerkstatt Meiderich, die den Kunstmarkt ausrichtet. "Wir legen sehr viel Wert auf ein breitgefächertes Angebot und die Hobbykünstler lieben unseren Markt und die familiäre Atmosphäre."

Die Kulturwerkstatt, die sich in einer alten Schmiede befindet, wurde 1978 als gemeinnütziger Verein gegründet und bietet kreativen Menschen einen Raum zum Arbeiten. "Die Schmiede hier in Meiderich hat sich zu einem lebendigen Ort entwickelt, an dem Menschen ihrer Kreativität freien Lauf lassen können", sagte Silvia Thimm. Alte Balken, rustikale Mauern und große Sprossenfenster untermalen den Werkstattcharakter und die gemütliche Atmosphäre scheint die Kreativität zu befeuern.

Die Besucher, die gestern bei strahlendem Sonnenschein durch die Reihen der Marktstände schlenderten, fanden Skulpturen aus Holz, Metall, Stein und anderen Materialien sowie Schmuck, Malerei, Drucke und Figuren für den Garten. "Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Fein gefertigte Miniaturen, witzige Schmuckstücke aus Knöpfen bis zu Figuren, die den eigenen Garten zu einem Kunstwerk werden lassen", verdeutlichte Claudia Köhn, für die der Kunstmarkt immer ein besonderes Ereignis ist. "Hier findet man keine Industrieware. Alle Kunstwerke sind Unikate, die von den Menschen mit Liebe hergestellt wurden." Jedes Jahr entdeckt Claudia Köhn neue Künstler, die den Weg nach Meiderich gefunden haben und den Markt mit teilweise kuriosen Ideen bereichern.

Die Hammerschläge auf einen metallenen Amboss sorgten besonders unter den jungen Besuchern für Gesprächsstoff. "Guck mal Lina, der macht Schmuck aus einem ganz normalen Kaffeelöffel", schallte es durch die Besuchertraube, die sich um den Amboss versammelt hatte. Mit einem Hammer schlug der Künstler Besteck und Kuchenheber in Form. "Die Schmuckstücke sind wirklich faszinierend. Nicht jeder kann von sich behaupten, eine Gabel am Ringfinger zu tragen", sagte Yvonne Franzel lachend.

Das knatternde Geräusch der Kettensäge und durch die Luft fliegende Sägespäne schienen nicht nur Yvonne Franzel und ihre Freundin zum Staunen zu bringen. Der Aktionskünstler Arno Bortz setzte die Säge an und die Besucher trauten ihren Augen nicht, als ihnen plötzlich eine Kunstfigur in die Augen blickte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort