Duisburg Kunst im Kuhlenwall-Karree
Duisburg · Gestern wurde im renovierten Sparkassen-Gebäude am Kuhlenwall das "Duisburg-Triptychon 2012" der Künstlerin Elisabeth Brockmann vorgestellt, die bereits das Panorama-Fensterbild "Neuland" gestaltet hat.
Das fast 16 Meter lange Fensterbild am vollständig renovierten Sparkassen-Gebäude am Kuhlenwall gehört seit einem Jahr zu den Blickfängen in der Duisburger Innenstadt. Die renommierte Düsseldorfer Künstlerin Elisabeth Brockmann, übrigens eine Schülerin des weltbekannten Gerhard Richter, hat es gestaltet und mit dem Titel "Neuland" versehen. Gestern war Elisabeth Brockmann wieder in der Duisburger Sparkasse zu Gast, als ihr "Duisburg-Triptychon 2012" enthüllt wurde.
Gesichter der Stadt
Anders als das Werk "Neuland", das eine Außen- und Innenansicht hat, kann man die drei neuen Lichtbilder nur sehen, wenn man sich im Betriebsrestaurant der Sparkasse befindet. Es handelt sich um drei große Leuchtkästen-Panoramabilder mit signifikanten Ansichten aus einer speziellen Perspektive. Das erste zeigt eine Dachkante der Schauinsland-Reisen-Arena, der Spielstätte des MSV. Das zweite einen (leicht manipulierten) Ausschnitt der Innenstadt mit Stadtwerketurm, Rathaus und Salvatorkirche.
Das Besondere dieser beiden etwa sechs Meter langen und einen Meter hohen "virtuellen Fenster" ist, dass sie Kopfbilder sind; man sieht nur die Turmspitzen. Das dritte Bild zeigt die Friedrich-Ebert-Brücke, die Ruhrort und Homberg verbindet. Elf Meter lang ist diese fotografische Arbeit. Dr. Andreas Braun, Kunsthistoriker im BMW-Museum München, der die Arbeiten von Elisabeth Brockmann gut kennt, sprach gestern zur Eröffnung. Mit dem Blick von außen interpretierte er die Duisburg-Porträts. Wobei er besonders auf das Motiv der Wolken verwies, das die Arbeiten von Elisabeth Brockmann verbindet.
Diese Wolken, von der Künstlerin mit technischem Raffinement dramatisiert, untermalen die Architektur, bilden ein Gegengewicht zu den von den Menschen gestalteten Dingen. Sie regen aber auch die Fantasie des Betrachters an, der davon träumen kann, auf Wolken zu schweben. Braun: "Dampfgeschwängerte Luft liegt über der Stadt und ihren prestigeträchtigen Bauwerken." In den Collagen von Elisabeth Brockmann erhalte Duisburg ein Gesicht.
Lehmbruck in der Sparkasse
Prof. Dr. Raimund Stecker, Direktor des Lehmbruck-Museums, feierte das Kuhlenwall-Karree, wo am Montag die Skulptur von Friederich Werthmann "Hommage à Mercator" (nach jahrelanger Lagerzeit auf einem Duisburger Betriebshof) wieder aufgestellt wird, als neue Stätte der Kunst in Duisburg. Und nicht nur das: In einigen Sitzungsräumen des vollständig renovierten Sparkassengebäudes hängen fortan als Dauerleihgaben attraktive Werke aus der Sammlung des Lehmbruck-Museums; darunter Gemälde von Heinz Trökes und Johannes Molzahn sowie Grafiken, ein Gemälde und eine Skulptur von Wilhelm Lehmbruck. Damit sei dieses Sparkassengebäude eine Dependance des Lehmbruck-Museums, meinte Stecker, der im Übrigen anmerkte, dass man Unternehmen, die keine Kunst präsentieren, heutzutage nicht mehr ernst nehmen könne.