Rp-Serie Atelierbesuche Kunst als Ausdruck der Seele

Duisburg · Iris Weissschuh arbeitet mit Leinwand, Farben und Stahl. Ihre Werke spiegeln Emotionen wider und setzen sich mit unterschiedlichen menschlichen Befindlichkeiten auseinander. Auch die Kunstvermittlung ist ihr an Anliegen.

Rp-Serie Atelierbesuche: Kunst als Ausdruck der Seele
Foto: Christoph Reichwein

"Kunst muss frei sein und kommt von innen", lautet Iris Weissschuhs künstlerisches Credo. "Meine Bilder spiegeln Emotionen wider und setzen sich mit dem Leben und den menschlichen Befindlichkeiten auseinander." Intuition und Reflexion sind ihr Antrieb, die expressive Abstraktion ist ihr Stilmittel. Seit 2007 arbeitet die in Stuttgart geborene Iris Weissschuh als freischaffende Künstlerin mit Ateliers in der Nähe von Baden-Baden und seit 2013 auch in Duisburg-Ruhrort auf der Weinhagenstraße 23. Ihre Kunst wird in Form von Einzel- oder Gruppenausstellungen in Galerien, Museen und an anderen Kunstorten gezeigt - zuletzt neben Baden-Baden und Duisburg auch in Berlin, Essen und Hamburg. Ihre nächste Ausstellung findet im Rahmen der "5. Revierkunst" (9. bis 11. September) im Alten Museum am Ostwall in Dortmund statt. Dort wird sie mit Exponaten aus ihrer Werkreihe "Expression of Soul" (Pigmente, Schellack, Oxidationen/Rost auf Stahl) vertreten sein.

Für ihre Bilder verwendet sie verschiedene Materialien und arbeitet mit unterschiedlichen Techniken. Die Farben, mit denen sie für gewöhnlich arbeitet, stellt sie aus reinen Pigmenten in der Regel selbst her. Neben der Malerei, ob auf Leinwand oder Stahl, widmet sie sich der Plastik. Einige ihre Skulpturen entstehen aus Treibholz in Verbindung mit anderen Objekten und werden beispielsweise mit Patina und Rost veredelt.

Auf ihrer Homepage heißt es: "Die Werke der Künstlerin Iris Weissschuh spiegeln die ganze Bandbreite menschlicher Befindlichkeiten. Sie arbeitet meist expressiv-abstrakt. Farbe und Material dienen ihr bei dieser Arbeitsweise als Mittel, Gefühls- und Seelenzustände in eine visuell wahrnehmbare Form zu verwandeln. Oft arbeitet sie in Bilderserien, die es ihr ermöglichen, sich intensiv und tiefgreifend mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Titel wie "Augenblicke", "Impulse - Reflexionen" und "Wandel", vor allem aber "(E)Motion", zeugen vom innerlich-abstrakten und meditativen Charakter ihrer Werke. Gefühl heißt Lebendigkeit, und immer in Bewegung zu sein. Zu dieser Mehrdeutigkeit passt das Motiv des Kreises in ihren Arbeiten als immer wiederkehrendes Element und als Symbol für den ewigen Kreislauf des Seins, den Zyklus des Lebens, der Einheit von Werden und Vergehen, ohne Anfang und Ende und ohne Vollkommenheit."

Doch ebenso wichtig, wie die Kunst selbst, ist für Iris Weissschuh die Kunstvermittlung. So veranstaltet sie in ihren Ateliers und anderswo Kunstwerkstätten und bietet Kunstkurse für Kinder und Jugendliche an, zumeist über Kindergärten und Schulen organisiert. Des Weiteren ist sie beim "Ruhrorter Hafenfest" ebenso stets mit dabei wie beim jährlichen "Offenen Atelier" der Stadt Duisburg. Sie ist sowohl Mitglied in der Interessengemeinschaft "VG Bild-Kunst" als auch in der "Gesellschaft der Freunde junger Kunst" in Baden-Baden. Außerdem ist sie gut vernetzt im Kreativquartier Ruhrort sowie in der Duisburger Kunstszene und darüber hinaus.

Eine besondere - weil auch ganz persönliche - Beziehung besteht ihrerseits zum Duisburger Fotografen Frank Hohmann, der zusammen mit seiner Bochumer Kollegin Daniela Szczepanski die "Outdoor-Galerie Aufnachtschicht" am Ruhrorter Leinpfad betreibt. Vor kurzem erst wurde die seit 2010 bestehende Open Air-Dauerausstellung "Die Nacht ist bunt am Hafenmund" mit zehn Großfotos zum Duisburger Hafen an der Hafenpromenade grunderneuert (die RP berichtete). Ergänzend dazu hat Weissschuh ein Kunstprojekt aus der Taufe gehoben, das sie "Vom Leinpfad zur Leinwand" genannt hat. Ihre in Innenräumen gezeigten Werke "verbindet", wie sie sagt, "die fotografische Außenwelt mit der malerischen Innenwelt. Gefühle entstehen nämlich im Innern des Menschen, dort, wo die Freiheit grenzenlos ist."

Ein "erster Aufschlag" dieser, die "Outdoor-Galerie" ergänzenden Zusatzausstellung war vor zwei Jahren. Dieses Jahr war das vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Kulturbeirat der Stadt Duisburg geförderte Kunstprojekt in der "RuhrArt Galerie" am Leinpfad untergebracht. 2018 soll die Ausstellung, bestehend aus Fotografie, Malerei und Plastik, dann im Binnenschifffahrtsmuseum zu sehen sein. "Ich freue mich schon heute darauf", sagt die positiv denkende Künstlerin und schmiedet zugleich weitere, vielversprechende Kunstpläne für die Zukunft.

Weitere Informationen gibt es unter: www.iris-weissschuh.de

(RP)
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