Duisburg Kruppsches Tor 1 erstrahlt in neuem Glanz

Duisburg · In das ehemalige Eingangstor zum Kruppschen Stahlwerk in Rheinhausen und das umliegende Gelände hat die Duisburger Hafen AG eine sechsstellige Summe investiert. Gestern wurde Eröffnung gefeiert.

 Die beiden Vorstandsvorsitzenden Dr. Heinrich Hiesinger (ThyssenKrupp, l.) und Erich Staake (Duisburger Hafen AG) vor der neuen Gedenktafel, die gestern eingeweiht wurde.

Die beiden Vorstandsvorsitzenden Dr. Heinrich Hiesinger (ThyssenKrupp, l.) und Erich Staake (Duisburger Hafen AG) vor der neuen Gedenktafel, die gestern eingeweiht wurde.

Foto: Duisport

Tor 1 — die einstige Eingangspforte zum Kruppschen Stahlwerk, durch die so viele Kruppianer täglich ein- und ausgingen und die während des Arbeitskampfes weltweit zu Berühmtheit gelangte, weil sich hier unzählige Protestaktionen ereigneten: In den vergangenen Jahren war sie immer mehr heruntergekommen. Ein Schandfleck, dem historischen Ort ganz und gar nicht würdig.

Heute ist Tor 1 kaum wiederzuerkennen. Das baufällige Pförtnerhäuschen ist abgerissen, nur noch das denkmalgeschützte, "schwebende" Dach und die zehn Säulen, die es tragen, sind übriggeblieben. Darunter und drum herum: gepflegter Rasen, ein kleines Blumenbeet, viel feiner Sand, eine Trockenmauer und eine Gedenktafel, auf der die Duisburger Hafen AG und ThyssenKrupp an den Wandel zum Logistikstandort seit 1998 und an 100 Jahre Stahlproduktion (1893 bis 1993) in Rheinhausen erinnern. Gestern wurde das Areal eingeweiht. Und dazu war nicht nur Hafen-Chef Erich Staake erschienen, sondern auch Prominenz aus Essen: Dr. Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp.

Erich Staake bezeichnete Tor 1 als einen "historischen Platz" und erinnerte noch einmal daran, wie viele Überlegungen es in den vergangenen Jahren gegeben hatte, etwas zu tun, was dem Ort gerecht wird. Es gab bereits Ideen, eine Gewerbehalle einzurichten, ein Museum, ein Restaurant mit Biergarten, eine Trinkhalle. "Keine hat so richtig überzeugt", so Staake. Letztlich nahm sein Unternehmen die Umgestaltung in die Hand und investierte eine sechsstellige Summe.

"Mit der Gedenktafel erinnern wir an die vielen Menschen, die hier beschäftigt waren", so Staake. Er könne sich noch gut an die Anfänge von Logport I Ende 1998 erinnern, als sein Unternehmen zu einem Tag der offenen Tür geladen hatte. "Damals sind viele Tränen geflossen", so Staake. "Ich habe in vielen Gesprächen erlebt, wie stark die Verbundenheit der Menschen zur Montanindustrie ist." Aber man wolle nicht nur zurückblicken, sondern den Blick auch auf die Zukunft richten. Auf Logport I seien mittlerweile 4000 Menschen beschäftigt. Das seien heute schon so viele Arbeitsplätze wie noch zu Zeiten des Stahlwerks Mitte der 1980er Jahre. "Und das ist noch lange nicht das Ende", versprach Staake.

Heinrich Hiesinger hob hervor, dass Tor 1 "das letzte Überbleibsel der Hütte Rheinhausen" sei und damit "Symbol für harte Veränderung, aber auch für Aufbruch und gelungenen Strukturwandel". Er könne sich vorstellen, dass die Schließung des Stahlwerks Rheinhausen "ein brutaler Einschnitt" für die Mitarbeiter gewesen sein muss. "Aber es war nicht zu vermeiden." Umso wichtiger sei das, was die Duisburger Hafen AG getan habe. Sie habe für den Strukturwandel gesorgt. Hiesinger: "Hier in Rheinhausen sieht man, dass es lohnt, schwere Dinge anzupacken. Hier sind enorm viele neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze entstanden."

(RP)
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