Duisburg Kreuzwege der anderen Art

Duisburg · Viele Christen gehen am Karfreitag den Kreuzweg. Der klassische "Leidensweg Christi" mit 14 Stationen hat einelange Tradition in der Christenheit. In diesem Jahr haben sich Duisburger interessante Alternativen einfallen lassen.

In der Fastenzeit und insbesondere am Karfreitag gehen viele Christen den Kreuzweg. Auch in Duisburg begeben sich heuer wieder viele Menschen auf den Leidensweg Christi. Und dies teilweise in recht unüblicher Form, wie die Rheinische Post erfahren hat.

Der Kreuzweg bezeichnet ursprünglich die Nachahmung der "Via Dolorosa", den Leidensweg Christi in Jerusalem auf dem Weg zur Kreuzigung. Die "Via Dolorosa" war im Laufe der Jahrhunderte ein wichtiges Pilgerziel frommer Christen geworden. Die zahlreichen Pilger, die es sich jedoch nicht leisten konnten, zur "schmerzensreichen Straße" in Jerusalem zu reisen, wollten sich den Leidensweg Christi trotzdem so gut wie möglich vergegenwärtigen. Daraus entstand die Tradition der Kreuzwege.

Traditionell hat der Kreuzweg 14 Stationen, von der Verurteilung Jesu zum Tode bis zur Beisetzung des Leichnams. Doch es gibt auch andere Varianten. Der Bamberger Kreuzweg aus dem Jahr 1503 beispielsweise, der älteste Kreuzweg Deutschlands, umfasst nur neun.

Wie verschiedene Duisburger in diesem Jahr bewiesen haben, kann ein Kreuzweg jedoch auch komplett von dem klassischen Muster abweichen. Die Katholische Junge Gemeinde der Gemeinde Herz-Jesu in Neumühl beispielsweise stellt seit rund zehn Jahren ungewöhnliche Kreuzwege vor. Als einzelnes großes Bild, als so genanntes "Fries", hatte die niederländische Künstlerin Cynthia Tokaya zum Weltjugendtag 2005 die christliche Leidens- und Erlösungsgeschichte auf eine Leinwand gebracht. Sie steht zurzeit in Düsseldorf. "Mit einer Diashow haben wir am 3. April im Rahmen eines ökumenischen Kreuzwegs in der Herz-Jesu-Kirche Ausschnitte aus diesem Fries an die Wand projiziert", sagt Christian Woiczinski von der Gemeinde Herz-Jesu. Die 51. Auflage des ökumenischen Kreuzweges sei bei den Besuchern sehr gut angekommen, so Woiczinski.

Die Jugendkirche der Pfarrei Liebfrauen in Duisburg Mitte will in diesem Jahr mit ihrem Kreuzweg ebenfalls im wahrsten Sinne "neue Wege" beschreiten. "Während der Passionsgeschichte in der Kirche am Karfreitag werden wir in der Kirche Ausschnitte aus dem Film 'Die Passion Christi' auf eine Leinwand projizieren", berichtet Maren Völker, Jugendreferentin der Pfarrei Liebfrauen. Das außergewöhnliche Jugendprojekt sei Teil der "Heldentage" der Pfarrei Liebfrauen.

Trotz allem wird der klassische Kreuzweg jedoch wohl nicht so schnell aus der Mode kommen: "Wir sind in der Fastenzeit regelmäßig den klassischen Kreuzweg gegangen. Das war schon immer so und wird so bleiben", sagte Christian Woiczinski.

(RP)
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