Duisburg Krefelds OB will das Steinkohlekraftwerk
Duisburg · Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) befürwortet ein Steinkohlekraftwerk im Bayer-Chempark. Dies gab er jetzt bekannt. „Ich will meine Fraktion davon überzeugen, dass es ein Kraftwerk geben muss“, erklärte er.
Noch im Dezember hatte Kathstede im Stadtrat dem Antrag seiner Fraktion zugestimmt, der sich für eine Bebauungsplanänderung und gegen ein Kraftwerk der geplanten Größenordnung aussprach. Damals habe er seiner Fraktion nicht in den Rücken fallen wollen, erklärte Kathstede. Er verstehe die Ängste und Sorgen der Bevölkerung.
Erhalt der Arbeitsplätze
Lange habe er in seiner Entscheidung geschwankt. Er sei jetzt der Überzeugung, dass der Chempark ein Kraftwerk brauche und dass an der Steinkohle kein Weg vorbei führe. Dafür spreche der Erhalt der Arbeitsplätze, die Sicherung des Standorts und die Sicherstellung der Energieversorgung. Der Widerstand der CDU-Fraktion gegen das Kraftwerk habe sich gelohnt, sagte Kathstede. Krefeld sei dadurch in eine bessere Verhandlungsposition gekommen. Voraussetzung dafür, dass Krefeld dem neuen Kraftwerk zustimme, sei allerdings, dass die alten Anlagen abgeschaltet werden.
Chempark-Leiter Dr. Stefan Dresely begrüßte die Position Kathstedes: „Das ist ein guter Schritt.“ Es sei ein vernünftiges Zeichen, dass sich die Überzeugungsarbeit lohne und Realismus in die Diskussion einziehe. Weniger Zustimmung signalisierte Dresely zum Wunsch Kathstedes, ein kleineres Kraftwerk zu bauen. Die geplanten 750 Megawatt seien ohnehin schon eine kleine Anlage. Er sei davon überzeugt, dass das Kraftwerk, so wie es geplant ist, auch sinnvoll sei.
Mit dem Fraktionsvorsitzenden Wilfrid Fabel hatte Kathstede seinen Vorstoß unterdessen nicht abgesprochen. Fabel zeigte sich von der Position Kathstedes überrascht. Zur Aussage des Oberbürgermeisters, er habe im Dezember dem Ratsbeschluss zugestimmt, um seiner Fraktion nicht in den Rücken zu fallen, sagte Fabel: „Und jetzt haben wir das Problem, ob wir ihm in den Rücken fallen.“
