Kreativquartier Ruhrort Halbzeit bei den 43. Duisburger Akzenten

Duisburg · Das Kreativquartier Ruhrort feierte die Halbzeit bei den Duisburger Akzenten mit einer Midissage zur Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ im leerstehenden Ladenlokal „Das PLUS am Neumarkt“.

 Kerstin Ciesla beim Aufhängen ihrer fünf Fotobilder anlässlich der Midissage von eben genannter Ausstellung.  Foto: Reifegerste

Kerstin Ciesla beim Aufhängen ihrer fünf Fotobilder anlässlich der Midissage von eben genannter Ausstellung. Foto: Reifegerste

Foto: Olaf Reifegerste

Es ist Halbzeit bei den 43. Duisburger Akzenten – auch im Kreativquartier Ruhrort, wo ebenfalls die Hälfte der Zeit vorbei ist und mit ihr die dortigen Veranstaltungen der Vergangenheit angehören. Es gab bisher drei verschiedene Konzert- und vier verschiedene Literaturveranstaltungen (fast alle als Doppelvorstellungen), eine Theateraufführung und zwei Ausstellungen. Doch so wie die Open-Air-Ausstellung der Ruhrorter Strickguerilla weiterhin am Start bleibt, ist auch die Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ noch bis zum 3. April im PLUS-Laden am Neumarkt zu sehen.

Und auch die „Biografischen Notizen aus einer Zeit, bevor das Flüsschen Anger einen Bogen verliehen bekam“, so der Untertitel der literarischen Veranstaltung von und mit Heiner Heseding, Moderator des Kreativquartiers Ruhrort, werden noch einmal wiederholt, und zwar am kommenden Freitag, 25. März um 18 und 20 Uhr in der Privatwohnung des Mitbegründers des Huckinger Bürgervereins, Werner Focke, auf der Albert-Schweitzer-Straße 73 in 47259 Duisburg. Die Erstveranstaltung Hesedings fand letzte Woche Donnerstag im Ruhrorter „PLUS am Neumarkt“ statt.

Die etwa einstündige Veranstaltung „Auf der Mauer, auf der Lauer“, bestehend aus freien Erzählungen und vorgelesenen (überwiegend) selbstverfassten Texten Hesedings, darunter die Kapitel „Das Fenster“, „Die Musiktruhe“ und „Der Huckumer Dom“, mit dazu auf Monitor dargebotenen Fotos und musikalischen Pausen-Übergängen durch Gitarrenspieler Nisse Heseding, des Seniors jüngstem Sohn, war äußerst kurzweilig und wissenswert zugleich. Denn es gab vergnügliche bis nachdenkliche Schilderungen von Hesedings Kindheit und Jugend im ländlichen Huckingen der 1960er und 1970er Jahre zu hören und mittels Fotos zu sehen, ebenso Erlebtes über ihn zu erfahren, wer zum Beispiel seine Familie war, warum er bekennender Christ wurde und welcher Weg ihn nach Ruhrort führte, wo er heute als umtriebiger Moderator des Kreativquartiers Ruhrorts erfolgreich wirkt. Nicht nur dort wird seine kreative Kompetenz geschätzt und ist er beliebt bei den Menschen.

Vorgestern nun zur Mitte der Laufzeit der Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ fand die Midissage des aufregenden Ruhrorter Foto- und Bilder-Projektes statt, das mit dem Eröffnungstag der Akzente zeitgleich auch dessen Auftakt markierte (die RP berichtete). Erneut traten dafür zehn Künstlerinnen und Künstler in Erscheinung, um ihre jeweils fünf Fotomotive nun aufzuhängen. Mit dabei war Kerstin Ciesla, die als Vorsitzende der Duisburger Kreisgruppe vom Verein „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ ihre ganz persönlichen Aufnahmen zu der Ausstellung beisteuerte.

Ihre Farbfotografien stammen aus dem Rheinpark, aus einer verlassenen Armaturenfabrik in Baerl, aus dem Innenhafen und von einer „Fridays for Future“- beziehungsweise Menschenketten-Demonstration in der Duisburger Innenstadt. Sie alle stammen aus dem Vorjahr und sind erstmals außerhalb von Instagram öffentlich zu sehen.

Ihre Bilder lebten von Kontrasten und erzählten kleine Geschichten, „die sich oft erst auf den zweiten Blick ergeben“ würden, beschrieb der promovierte Kunsthistoriker Falko Herlemann ihre Werke in seinem Vortrag am Dienstag und in dem zeitgleich erschienenen, äußerst ansprechend gestalteten 156-seitigen Hardcover-gebundenen Ausstellungskatalog, den es ab sofort für 15 Euro im PLUS-Laden und an drei weiteren Stellen in Duisburg (Mercator Buchladen, Buchhandlung Scheuermann und Tourist-Information) zu kaufen gibt. „Diese Fotos und Bilder zeigen eine ganz andere Seite von Duisburg“, so Herlemann.

Komplettiert wurde die Midissage durch die Versteigerung der ersten drei auf der Vernissage vorgestellten (zusätzlichen) Bilder zum Thema „Frieden“. Als Auktionserlös kamen dafür insgesamt 1050 Euro zusammen, die geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine über die Kindernothilfe Duisburg zugutekommen werden, berichtete Heseding stolz. Die drei neuen zur Versteigerung angefertigten „Friedens-Objekte“ von Kerstin Ciesla, Polina Karmazina und Martin Opfer würden dann bei der Finissage am 3. April versteigert, sagte der Ruhrorter Quartiersmoderator ergänzend.

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