Duisburg Kostümshop übertraf alle Erwartungen

Duisburg · Nach sechs Wochen endete die außergewöhnliche Verkaufsaktion der Deutschen Oper am Rhein. Der Umsatz und die Resonanz der Kunden sind so positiv, dass eine Wiederholung nicht ausgeschlossen ist

 Kimberly und Petra Krabbe ließen sich am Samstag den letzten Tag des Theater-Kostümshops nicht entgehen.

Kimberly und Petra Krabbe ließen sich am Samstag den letzten Tag des Theater-Kostümshops nicht entgehen.

Foto: Probst, Andreas

Sechs Wochen gastierte der Kostümshop der Deutschen Oper am Rhein im Forum. Teils über zehn Jahre alte Kostüme konnten von jedem erstanden werden, dem der Sinn nach außergewöhnlicher Kleidung stand. Am vergangenen Samstag beendete der "Opernshop" den Verkauf und halbierte die Preise zum großen Finale.

Die Nachfrage war auch am letzten Verkaufstag ungebrochen. Zwischen Jacken, Kleidern, Schuhen und allerhand Kuriositäten, die sich nicht eindeutig einem bestimmten Anwendungszweck zuordnen ließen, suchte auch Anja Burrichter aus Düsseldorf nach besonderen Fundstücken. "Zwei Kleidern hab ich schon an die Kasse gelegt", erklärte sie. "Ich feiere zwar keinen Karneval, aber für Halloween eignen sie sich auch sehr gut". Vielen der neugierigen Besucher hatten es vor allem die ausgefallenen Schuhe angetan. Die oft seltsam geformten Stiefel erinnerten mit ihren dunklen Blautönen und verschnörkelten Verzierungen an "Tausendundeine Nacht".

Auch wenn die Duisburgerin Heike Jung noch kein Kleid nach ihrem Geschmack gefunden hatte, gab sie die Hoffnung nicht auf. "Die Auswahl ist selbst jetzt noch sehr groß", freute sie sich über die gute Ausstattung des provisorisch eingerichteten Ladenlokals. Unentschlossenen und Operninteressierten standen am Samstag wie auch in den sechs vorherigen Wochen die Mitarbeiter des Opernshops zur Seite. Die ebenso freundliche wie kompetente Art der Kostümexperten sorgte für eine entspannte Atmosphäre beim Kleidungskauf. Eine pensionierte Lehrerin aus Duisburg war mit einem besonderen Wunsch ins Forum gekommen. "Ich möchte ein venezianisches Karnevalskostüm zusammenstellen", erklärte sie. Das passende Kostüm mit einer eindrucksvollen Feder-Hose hatte sie schon im Schaufenster ausgemacht, also machte sie sich in den "Grabbelkisten" auf die Suche nach einer klassischen Karnevalsmaske samt großem Hut.

"Wir sind sehr überrascht über die Nachfrage", sagt Stephan Brinkmann, Leiter des Opernshops Duisburgs. "Der Umsatz, den wir für den Kostümshop hier im Forum veranschlagt hatten, wurde schon nach wenigen Tagen übertroffen", sagte Brinkmann. Die Mitarbeiter im Fundus gäben Kostüme nur frei, "wenn das Stück nicht mehr aufgeführt wird oder die Produktion nicht verkauft wird". Trotz des Stress der vergangenen Wochen blickte das Team dem Ende wehmütig entgegen. "Die gemeinsame Zeit hat uns zusammengeschweißt, darum werden wir heute Abend noch ein paar Flaschen Sekt aufmachen", erzählte Brinkmann. Die große Nachfrage aus der ganzen Region hatte den Effekt, dass das Team stark gewachsen sei. "Ursprünglich sollten sich zwei Verkäufer abwechseln, jetzt haben wir zehn Mitarbeiter für den Kostümshop abgestellt".

Neben vielen Einkäufen zwecks besonderer Karnevalskostüme konnte Stephan Brinkmann auch über außergewöhnliche Kaufgründe berichten. "Manche Kunden wollten einfach das Gefühl haben, gerade das Kleid zu tragen, das beispielsweise die Königin der Nacht in den vielen Aufführungen der Zauberflöte getragen hat", erklärte er. Kölner Karnevalisten nutzten die Möglichkeit genauso wie ein Straßentheaterkünstler aus Regensburg, der sich mit neuen Kostümen eindeckte. So mutete der Restbestand von circa 200 Kostümen am Ende der sechs Wochen wie ein großer Überschuss an, in Anbetracht der 5000 verkauften Kleidungsstücke zeigt sich jedoch auch der statistische Erfolg des Kostümshops.

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