Duisburg Konzert für die Rheinkirche

Duisburg · Das Rheinpreußen-Orchester, das Werksorchester der Deutschen Steinkohle AG, spielte am Sonntagabend in der Rheinkirche in Homberg. Der Erlös kommt dem denkmalgeschützten Gebäude zugute.

 Unter der musikalischen Leitung von Bernd Franken brachten die insgesamt rund 30 Musiker in ihren traditionellen Bergmannsuniformen eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Musikrichtungen zu Gehör.

Unter der musikalischen Leitung von Bernd Franken brachten die insgesamt rund 30 Musiker in ihren traditionellen Bergmannsuniformen eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Musikrichtungen zu Gehör.

Foto: Andreas probst

Bereits zum neunten Mal veranstaltete das Rheinpreußen-Orchester ein Konzert für den Erhalt der Rheinkirche. Edith Schwarz, Baukirchmeisterin und Mitorganisatorin, freute sich über die finanzielle Unterstützung bei der Instandhaltung der denkmalgeschützten Kirche. "Es ist sehr kostspielig, so ein altes Gebäude zu erhalten", erklärte sie. "Umso mehr freuen wir uns darüber, dass das Rheinpreußen-Orchester immer wieder bei uns spielt."

Eröffnet wurde das Konzert mit dem ersten Militärmarsch von Franz Schubert, bei dem das Orchester gleich seine Stärken unter Beweis stellen konnte. In der vollbesetzten Kirche dominierte vor allem das Schlagwerk, doch dank des präzisen Spiels der Musiker störte die gelegentlich zu hohe Lautstärke kaum.

In den Walzern, die immer wieder in das Programm eingestreut wurden, hatten wiederum die Holzbläser die wichtigste Rolle inne. Neben Saxofonen und Querflöten schafften es vor allem die Klarinetten, das gänzliche Fehlen von Streichern auszugleichen. Die weit geschwungenen Melodiebögen spielten die Musiker so sanft, dass beinahe der Klang von Geigen in der Rheinkirche zu hören war.

Die Blechbläser hatten ihren großen Auftritt in den lauten Passagen der Stücke, doch auch die Dynamikwechsel hin zu leisen Phrasen bereiteten den Bläsern kaum Schwierigkeiten. Zumeist genauso sicher bewegten sich die drei Tubisten, die für die wuchtigen Bassstimmen vor allem in den Märschen viel Ausdauer beweisen mussten. Ging doch mal etwas schief, schaffte es Dirigent Bernd Franken ohne Probleme, das Orchester weiterspielen zu lassen und den Fehler so zu verdecken. Zudem verstand sich Franken auch aufs Moderieren, so dass die kleinen Anekdoten vor jedem Stück, vorgetragen im lockeren Ruhrpott-Sprech, trotz diverser geschichtlicher Daten niemanden langweilten.

Für die Polka "Rauschende Birken" des Komponisten Ernst Mosch erhielt das Rheinpreußen-Orchester stimmgewaltige Unterstützung aus den eigenen Reihen. Die Brüder Adelhardt legten ihre Instrumente beiseite und sorgten als "Adelhardt-Duo" für schunkelnde Zuschauerreihen. Den sehr hohen, zweistimmigen Gesang meisterten die Brüder ohne große Schwierigkeiten.

Bei der Fantasie "Mein Österreich", bestehend aus vielen bekannten Stücken aus und über Österreich, wurde die Stimmung in der Rheinkirche passend zu bevorstehenden Weihnachtszeit sehr festlich. Flügelhornist Siegfried Zampietro spielte sein Solo von der Kanzel in den Kirchenraum und überzeugte mit technisch einwandfreier Phrasierung. Beendet wurde das Konzert mit moderneren Stücken abseits von Märschen und Walzern. Nach einem Udo-Jürgens-Medley und dem amerikanisch gefärbten "Best of Billy Vaughn" spielte das Orchester abschließend das traditionelle Steigerlied und erhielt Unterstützung vom Publikum.

(jos)
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