Duisburg Konzept für Gemeinde übergreifende Personalplanung

Duisburg · Die Synode des Kirchenkreises Moers tagte zwei Tage lang in der Evangelischen Kirchengemeinde Essenberg-Hochheide.

Fast ein Kilogramm wogen die beidseitig bedruckten Unterlagen, die die 136 Abgeordneten aus den 28 Evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Moers durchzuarbeiten hatten, um gemeinsam Beschlüsse fassen zu können. An zwei Tagen trafen sie sich jetzt in der Evangelischen Kirchengemeinde Essenberg-Hochheide zur Synode, dem Kirchenparlament.

Superintendent Ferdinand Isigkeit rief in seinem Bericht die Vorkommnisse des vergangenen Jahres in Erinnerung, unterrichtete über Neuerungen der Landeskirche und wagte auch einen Ausblick. Zu Beginn kündigte er an, dass sich die Sommersynode 2015 mit dem Thema Presbyteriumswahlen beschäftigen werde. Hintergrund ist, dass bei der Presbyteriumswahl Anfang 2012 in 13 Gemeinden keine ausreichende Zahl von Kandidaten gefunden werden konnte. "Lassen Sie uns gemeinsam nichts unversucht lassen, einem Trend entgegenzuwirken, der die Grundfesten unserer Ordnung ins Wanken bringen kann", rief Isigkeit die Synodalen auf.

Weiter erörterte er, dass es zurzeit schwieriger sei, Pfarrer zu finden. Bewarben sich früher 40 Pfarrer auf eine freie Stelle, seien es jetzt durchschnittlich nur noch zwei. Diese Situation werde sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen, prognostizierte er.

Auch in diesem Jahr musste der Superintendent den Gemeinden in puncto Finanzen eine Doppelbotschaft überbringen: Jede Gemeinde bekommt zwar, wie in den Jahren zuvor, 75 Euro pro Gemeindeglied; die meisten Gemeinden werden aber vermutlich dennoch weniger Geld zur Verfügung haben, weil die Gemeindegliederzahl zurückgeht und die Kosten steigen.

Am zweiten Tag der Synode staden Wahlen auf dem Programm: Gewählt wurde die Hälfte der Mitglieder des Kreissynodalvorstandes (KSV). Mehr als 50 weitere Wahlentscheidungen betrafen Mitglieder für das Kuratorium der Evangelischen Beratungsstelle Duisburg/Moers, verschiedene Ausschüsse, etwa Diakonieausschuss, Frauenausschuss, Entwicklungshilfeausschuss, und die Synodalbeauftragten, beispielsweise für Besuchsdienst, Sekten- und Weltanschauungsfragen, Seelsorge und Supervision. Alle Wahlergenisse finden sich im Internet unter www.kirche-moers.de.

Die Synodalen beschlossen ebenfalls die Konzeption für eine Gemeinde übergreifende Personalplanung. Diese soll Gemeinden in einer Region die Möglichkeit geben, gemeinsam Arbeitsgebiete aufrechtzuerhalten und die Mitarbeiter tarifgerecht und auskömmlich zu entlohnen. Damit trotz sinkender Einnahmen die Arbeitsgebiete erhalten bleiben können und Arbeitnehmer abgesichert bleiben, gibt es eine Personalsicherungsrücklage in Höhe von insgesamt etwa 1,158 Millionen Euro. Über den Verteilungsschlüssel, wie sich diese Summe zwischen den Regionen aufteilt, einigten sich die Synodalen. Auch ein Personalplanungsausschuss wurde installiert.

Auch die Neue Arbeit Niederrhein (NAN), die im September Insolvenz hatte anmelden müssen, war ein Thema. Der Kirchenkreis möchte weiterhin Beratungsdienste und Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose Menschen unterstützen. Nach dem Wegfall der Beratungsdienste der NAN soll deshalb das Diakonische Werk des Kirchenkreises solche Angebote aufbauen. Darum haben die Abgeordneten der Gemeinden beschlossen, die bisherige NAN-Umlage in Höhe von rund 54 000 Euro in 2013 an das Diakonische Werk für eine solche Beratungsarbeit zu leisten.

(skai)
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