Duisburg Kondolenzbücher kommen ins Archiv
Duisburg · Die Kondolenzbücher des Vereins Zukunftsstadtteil aus Hochfeld werden heute dem Stadtarchiv übergeben. Nach dem Loveparade-Unglück hatten die Mitglieder des Vereins in Eigeninitiative zur Mahnwache im Karl-Lehr-Tunnel aufgerufen.
Loveparade-Tragödie: Duisburger trauern
An einem Stehpult konnten sich die Trauernden in ein Kondolenzbuch eintragen — manche warteten bis zu zwei Stunden, um einige Zeilen des Mitgefühls niederschreiben zu können.
Platz im Fundament
Im Tunnel sind so vier Kondolenzbücher entstanden, etwa 3000 Menschen haben sich in ihnen verewigt. Die Zeitzeugenberichte sollen jedoch nicht dauerhaft im Archiv verbleiben, sondern einen ständigen Platz in einer möglichen Gedenkstätte finden. Die Mitglieder des Vereins können sich vorstellen, dass die Bücher im Fundament dieser Gedenkstätte versenkt werden.
Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen. Der Bürgerkreis Gedenken, dessen Mitglied der Verein Zukunftsstadtteil geworden ist, will bei den Planungen nichts überstürzen. "Im Arbeitskreis haben wir beschlossen, dass der erste Schritt das Anbringen einer Gedenktafel im Tunnel ist. Das findet am 4. September, sechs Wochen nach dem Unglück, statt", berichtet Petra Wosnitzka vom Verein Zukunftsstadtteil.
Stele ist zweiter Schritt
Wie berichtet sollen Kerzen, Plüschtiere und Abschiedsbriefe nach der Wiedereröffnung des Tunnels einen Platz in einem Glaskubus finden. "Ein zweiter Schritt ist dann das Errichten einer Gedenkstele", so die Hochfelderin. Die Initiative des Spendentrauermarsches vom 1. August, ebenfalls Mitglied im Bürgerkreis Gedenken, wird im Herbst mit der Ausschreibung des Projektes beginnen. Teilnehmen können nur Duisburger Künstler.
An welcher Stelle die Stele aufgebaut werden soll, ist noch nicht klar. Der dritte Schritt des Gedenkens an die Opfer soll dann eine grundlegende und umfassende Konzeption einer Gedenkstätte in Duisburg sein.
