Duisburg Kombibad: Stadtdirektor übt heftige Kritik

Duisburg · Reinhold Spaniel wirft der CDU Homberg Unsachlichkeit und Vertrauensbruch vor.

Stadtdirektor Reinhold Spaniel hat sich gestern mit einer Pressemitteilung in die Debatte um die Zukunft des Kombibades Homberg eingeschaltet. Sein Ziel sei "eine Versachlichung der Debatte", wie er betont.

Spaniel macht vor allem der CDU Homberg Vorwürfe. Sie habe "immer wieder falsche Zahlen lanciert" und Duisburg Sport wiederholt vorgeworfen, es unternehme keine Anstrengungen, einen Investor für das Bad zu finden, der dieses in der bisherigen Ausgestaltung weiter betreiben könnte. Der Homberger Bezirksfraktionschef Klaus Radny habe immer wieder einen Investor ins Spiel gebracht, der angeblich bereitstünde und nur auf eine entsprechende Ausschreibung warten würde. "Benannt wurde der Investor trotz vieler Nachfragen lange Zeit nicht", kritisiert Spaniel. Erst im Juni dieses Jahres habe der Homberger CDU-Chef Frank Smejkal die Identität des vermeintlichen Investors (Enni) bekanntgegeben.

Auf Smejkals ausdrücklichen Wunsch hin habe dann ein informelles Gespräch unter Teilnahme der Spitzen von Duisburg Sport, des vermeintlichen Investors sowie Smejkal und Radny stattgefunden. "Für dieses Gespräch wurde ausdrücklich Vertraulichkeit vereinbart", so Spaniel. Ergebnis des Gespräches sei gewesen, "dass der potenzielle Investor nur bereit war, gegen einen entsprechenden Betriebskostenzuschuss das Bad weiter zu betreiben".

Spaniel stellte gestern klar, dass nach dem Gespräch Einvernehmen bestanden habe, "dass es keine weiteren Aktivitäten gibt, da Enni nicht als Investor, sondern lediglich als Betreiber mit entsprechendem Betriebskostenzuschuss in Frage käme." Und weiter: "Das Konzept der Firma Enni macht die für den HSP erforderliche Einsparung komplett zunichte." Spaniel wehrte sich zudem gegen Vorwürfe, die Verwaltung erlaube keine Verhandlungen. "Die Stadt kann aus vergaberechtlichen Gründen nicht einfach mit einem möglichen Investor Kontakt aufnehmen", erklärte er.

In Richtung Smejkal erklärte Spaniel: Er habe über die Medien erfahren, dass der Homberger CDU-Chef einen Gesprächstermin bei ihm wünsche. Er sei jederzeit bereit, mit der Politik, den Medien und den Bürgern Gespräche über das Vorgehen der Verwaltung zu führen. "Ich bin allerdings nicht bereit, mich mit jemanden an einen Tisch zu setzen, der eine ausdrücklich vereinbarte Vertraulichkeit bricht. Auf einer solchen Basis kann es nicht zu einem von Respekt und gegenseitigem Vertrauen getragenen Gespräch kommen."

(RP)
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