Duisburg Königsgalerie ist bald voll

Duisburg · Wer am Wochenende die Königsgalerie betrat, fand sich plötzlich im 18. Jahrhundert wieder. Die Shoppingpassage feierte am Samstag ihren ersten Geburtstag. Das Thema dabei: Spätbarock und Rokoko.

 Was für eine Geburtstagstorte: Centermanager André Theurich und Bürgermeister Manfred Osenger waren die Ersten, die Hand an das gute Stück legen durften.

Was für eine Geburtstagstorte: Centermanager André Theurich und Bürgermeister Manfred Osenger waren die Ersten, die Hand an das gute Stück legen durften.

Foto: Probst, Andreas

Schauspieler in zeitgenössischer Adelskleidung verwandelten das Einkaufszentrum in einen königlichen Hof, das Mercator Ensemble bat zum Tanz zu klassischer Musik, und vor der Türe wartete ein Mittelaltermarkt auf die Besucher der Königstraße. "Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns", sagte Centermanager André Theurich beim Anschneiden der 180 Kilo schweren und knapp 1,50 Meter hohen Geburtstagstorte. "In diesem ersten Jahr hat sich sehr viel getan, aber ich kann jetzt endlich sagen, dass wir in der Stadt angekommen sind. Ich bin zufrieden."

 Erika Bone dagegen sieht noch Handlungsbedarf.

Erika Bone dagegen sieht noch Handlungsbedarf.

Foto: Probst, Andreas

Als Stadtvertreter nahm Bürgermeister Manfred Osenger an der Feier teil. Er gab zu, dass er Anfangs nicht wusste, was er von dem Projekt halten soll: "Ich war mit wirklich nicht sicher. Mittlerweile freue ich mich aber darüber, dass der Rat zugestimmt hat. Duisburg soll das Einkaufszentrum für den Niederrhein sein, und die Königsgalerie trägt viel zum Ruf unserer Stadt bei." Doch nicht nur von offizieller, sondern auch von Besucherseite gab es viel Lob für die Geschäftsmeile zwischen Kuhtor und Sonnenwall. Tina Lehmann beispielsweise kauft sehr gerne dort ein: "Die Galerie ist modern und luftig — wirklich schön", fand sie. "Außerdem ist auf dem Sonnenwall jetzt fühlbar mehr los. Ich bin gerne hier, weil es nicht so voll ist. Einige Besorgungen kann man hier einfach besser erledigen als im Forum."

 Tina Lehmann geht gerne in die Königsgalerie zum Einkaufen.

Tina Lehmann geht gerne in die Königsgalerie zum Einkaufen.

Foto: Probst, Andreas

Auch Familie Zurm gefällt die Passage offenbar sehr gut: "Wenn wir in der Stadt sind, gehen wir mit den Kindern immer hier durch, um zu Roskothen am Sonnenwall zu kommen", so Vater Stefan Zurm. "Die Stadt hat sich echt gemacht, und die Königsgalerie ist ein Schmuckstück. Auch das Einkaufen hier ist super. Ich frage mich nur, wieso die es immer noch nicht hinbekommen haben, alles zu vermieten?"

Diese Frage stellte sich auch Kundin Erika Bone: "Ich fühle mich hier noch nicht wirklich wohl. Viel Leerstand, uninteressante Geschäfte. Ich glaube, da besteht noch Handlungsbedarf." Ein Einkaufszentrum ohne anständige Läden sei eben kein richtiges Einkaufszentrum, meint sie. "Ich hoffe, da tut sich bald mal ein bisschen was. Wäre ja zu schade, wenn man da wieder sinnlos Geld verbrannt hätte." Beim Centermanagement hat man das Problem offenbar erkannt. Theurich verriet am Rand der Feier, dass sich nun aber doch bald einiges tun werde. In der nächsten Zeit sollen zum Beispiel ein Eiscafé mit angeschlossenem Bistro und ein Schuhgeschäft im Einkaufszentrum eröffnen. "Wir arbeiten an der Vollauslastung", versicherte der Centerchef.

(RP)
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