Duisburg Königliches im Akademiekonzert

Duisburg · Im zweiten Haniel Akademie-Konzert der Spielzeit waren Studierende der Kammermusik-Klasse von Prof. Dirk Mommertz am Standort Duisburg der Folkwang-Universität der Künste angesagt.

Obwohl das Programm erst beim Konzert bekanntgegeben wurde, war das Auditorium der Haniel-Akademie in Ruhrort wie immer ganz gefüllt. Der 1988 in Serbien geborene Filip Erakovic erwies sich als aufstrebender Akkordeon-Virtuose mit vier aufregenden Bearbeitungen: Präludium und Fuge fis-Moll BWV 859 aus dem ersten Band des "Wohltemperierten Klaviers" von J. S. Bach, zwei wenig bekannte Beispiele aus den 555 Sonaten von Domenico Scarlatti, "Dieu parmi nous" ("Gott unter uns") von Olivier Messiaen und "Étincelles" ("Funken") op. 36 Nr. 6 von Moritz Moszkowski.

Für eine erkrankte Studentin sprang niemand Geringeres ein als Folkwang-Professorin Mie Miki, laut Prof. Mommertz "der Gott-Vater des Akkordeon-Spiels". Tatsächlich beeindruckte ihr unglaublich kraftvolles und souveränes Spiel in drei beliebten Sonaten von Scarlatti und vier weniger bekannten Tangos von dem vor 20 Jahren verstorbenen Astor Piazzolla. Aber eigentlich waren wir ja nach Ruhrort gepilgert, um die zukünftigen Königinnen und Könige der Kammermusik zu erleben. Und wir wurden nicht enttäuscht, denn das junge, aber bereits bewährte Trio Monte mit Anca Lupu, Francesco Sica und Claude Frochaux legte das Trio für Klavier, Violine und Violoncello e-Moll op. 90 "Dumky-Trio" von Antonín Dvorák ebenso fantasievoll wie kongenial hin. Die Begeisterung des Publikums provozierte zwei Zugaben, beides Jahreszeiten-Tangos von Piazzolla.

(hod)
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