Duisburg "Kniende" strahlt in die Region

Duisburg · Die RP-Lesertour war rasch ausgebucht: 49 Abonnenten aus dem Verbreitungsgebiet der Rheinischen Post außerhalb von Duisburg besuchten gestern Nachmittag das Lehmbruck-Museum. Viele waren zum ersten Mal dort.

Edith und Günther Ehrig aus Düsseldorf sagten das, was man oft zu hören bekommt: "Das Lehmbruck-Museum hat zwar einen guten Ruf, wir haben es bislang aber trotzdem noch nicht besucht." Die RP-Lesertour zum Lehmbruck-Museum war für das Ehepaar ein Anlass, den Besuch nachzuholen. Gestern Nachmittag begrüßte Museumsdirektor Prof. Dr. Raimund Stecker 49 RP-Leser aus dem Verbreitungsgebiet der Rheinischen Post außerhalb von Duisburg. Die Lesertour war, wie Sven Luckow von RP-Events sagte, schnell ausgebucht. Ein Zeichen dafür, dass das Lehmbruck-Museum in die Region "ausstrahlt".

In seiner informativ-launigen Begrüßung wies Stecker darauf hin, dass im Jahr 1958, als das sechs Jahre später eröffnete Lehmbruck-Museum geplant wurde, Duisburg mehr Einwohner hatte als Düsseldorf – und die reichste Stadt Deutschlands war (bis 1962). Dann führte er kurz in die Sonderausstellung zur "Knienden" ein, von der die meisten der auswärtigen Besucher gelesen hatten und die sie nun mit eigenen Augen sehen wollten. Man könne es kaum glauben, so Stecker, dass die "Kniende" bei ihrer Erstpräsentation von 100 Jahren in Paris als Provokation empfunden wurde. Heute gehöre die Skulptur zu den Hauptwerken der neueren internationalen Kunstgeschichte. Die "Kniende" sei ein Paradebeispiel dafür, wie der Toleranz-Gedanke mit Kunst verbunden werden müsse. Stecker zeigte auch die besonderen architektonischen Qualitäten des Museums auf, das von Manfred Lehmbruck, einem Sohn Wilhelm Lehmbrucks, entworfen wurde. Auch viele Duisburger wird man daran erinnern können, dass das Lehmbruck-Museum der erste herausragende Museumsneubau nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland ist.

In zwei Gruppen wurden dann die RP-Leser durch die Sonderausstellung geführt, in der das Hauptwerk von Wilhelm Lehmbruck im Mittelpunkt steht, umgeben von 245 zum Teil hochkarätigen Arbeiten aus bedeutenden Museen, darunter dem Museum of Modern Art und dem Guggenheim Museum in New York und dem Louvre. Zur Besuchergruppe sagte Stecker: "Ich bin sicher, dass alle, die jetzt zum ersten Mal hier im Museum waren, bald wiederkommen werden." Schon während der anschließenden Führungen konnte man den Eindruck gewinnen, dass Steckers Hoffnung berechtigt ist. Auch wurde interessiert zur Kenntnis genommen, dass die Straßenbahn aus Düsseldorf ("Die alte D-Bahn") ganz in der Nähe des Lehmbruck-Museums hält.

(RP)
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