Duisburg Klinikum-Patient paddelt sich zum Weltrekord

Duisburg · Matthias Wagner bekam im Unfallkrankenhaus ein Bein amputiert. Jetzt ist er Weltrekordler im Stand-Up-Paddeln.

Sonntag, 27. Mai 2018, Xanten. 13.43 Uhr ist es, und der Stand-Up-Paddler auf dem Wasser der "Xantener Südsee" geht unermüdlich seinem Sport nach. Fast 24 Stunden ohne Pause steht der beinamputierte Patient des BG Klinikums Duisburg Matthias Wagner jetzt auf seinem Board und paddelt. Die letzten paar Minuten bei über 30 Grad Hitze und Sonnenschein schafft er auch noch - Weltrekord.

"Ich bin erschöpft, aber auch sehr glücklich, dass ich als erster beinamputierter Stand-Up-Paddler einen Tag rund um die Uhr auf dem Wasser verbringen konnte", sagt Wagner nach einer kurzen Erholungspause. Er habe ein Zeichen setzen wollen, dass man auch nach dem Verlust von Gliedmaßen Höchstleistungen im Sport und im (Arbeits-)Alltag vollbringen kann.

Wagners Motto ist: Es gibt keine Ausreden und Grenzen, man muss nur wollen. Benötigt wird zudem eine maßgeschneiderte Prothese, die das intensive Training 5-6 Mal die Woche und den Wettkampf ermöglicht, ohne Schäden am Beinstumpf zu verursachen.

Dass es zu dem Weltrekord kommen konnte, ist nicht selbstverständlich. Erst knapp drei Jahre ist es her, dass dem selbstständigen Schweißwerkmeister im Buchholzer BG Klinikum das linke Bein im Bereich des Oberschenkels amputiert wurde.

"Ich habe den Spezialisten in der Klinik viel zu verdanken", sagt Wagner. Erst dort habe er die nötige Hilfe erhalten, um nach einer langwierigen Gelenkerkrankung - einer sogenannten Arthrofibrose - zurück ins Leben zu finden. Darüber hinaus haben ihn die Schmerzmediziner des BG auch beim Weltrekordversuch begleitet.

(RP)
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