Kletterspaß für alle Altersklassen Neue Boulderhalle in Duisburg eröffnet

Duisburg · Christian Benk eröffnet in Neuenkamp seine erste Duisburger Boulderhalle „Einstein“. Der Klettersport eignet sich auch für Kinder und Senioren.

 Klettern erfordert nicht nur Kraft, sondern auch Kombinationsgeschick. Die Parcours in der Duisburger Boulder-Halle sind wie ein Puzzle zu lösen.

Klettern erfordert nicht nur Kraft, sondern auch Kombinationsgeschick. Die Parcours in der Duisburger Boulder-Halle sind wie ein Puzzle zu lösen.

Foto: Fabian Strauch

Gelb, Blau, Rot, Grün, Schwarz, Weiß, Braun. Das ist nicht die Farbpalette eines neuen Produktes, sondern die Kennzeichnung verschiedener Schwierigkeitsgrade – von leicht (Gelb), über den Hobbysportler (bis Schwarz) bis hin zum Nationalteam (Braun) im Bouldern, dem Klettern an der Wand ohne Seil. Christian Benk hat vor wenigen Tagen seine erste Halle in Duisburg eröffnet. Im „Einstein“ in Neuenkamp an der Essenberger Straßen 85 können Kletterbegeisterte über 200 verschiedene Parcours an schrägen und steilen Wänden erklimmen.

Das „Einstein“ in Neuenkamp ist die dritte Halle, die Benk betreibt. Die erste eröffnete er vor 15 Jahren bei Ulm, die zweite vor acht Monaten in München. Über Umwegen kam der 38-Jährige zu dem Geschäftsmodell. Klettern war schon immer sein Ding. Als Elfjähriger probierte er mal bei einem Straßenfest eine Kletterwand aus, war begeistert, begann 1991 mit Klettern als Sport. Auch beruflich gehörte Klettern zu seinen Aufgaben. In seiner Geburtsstadt Mülheim/Ruhr, wo noch heute ein Teil der Familie wohnt und somit ein Draht zu Duisburg besteht, absolvierte er eine Ausbildung zum Baumpfleger.

 Die neue Boulderhalle „Einstein“ in Duisburg ist die dritte ihrer Art, die Christian Benk betreibt.

Die neue Boulderhalle „Einstein“ in Duisburg ist die dritte ihrer Art, die Christian Benk betreibt.

Foto: Fabian Strauch

Die erste künstliche Boulderwand gab es im Allgäu, und die probierte er vor vielen Jahren aus. Im Laufe der Zeit trainierte Christian Benk intensiv den Sport, gehörte von 1995 bis 2006 dem Nationalkader an. Sein größter Erfolg: Sechster Platz beim Boulder-Weltcup 2006 in China. Aus 50 bis 70 Nationen waren damals circa 70 Sportler am Start. Wettkämpfe in der Sportart gibt es bereits seit 1989. „Ab 2020 wird Bouldern eine olympische Disziplin“, freut sich der Wahl-Ulmer und erzählt, dass Bouldern ursprünglich aus Frankreich kommt: „Bei Paris waren die Anfänge. In einem Wald stehen Boulder-Wände aus Beton. Das ist das Boulder-Mekka. In Colorado/USA gibt es zwar einen Ort Boulder, er hat aber mit dem Sport nichts zu tun.“

Bouldern ist das Klettern ohne Seile, die maximale Sprunghöhe liegt bei 4,50 Metern, zur Sicherheit ist der Boden mit Spezialmatten ausgelegt. „Der Sport ist sehr schnell, man hat bis zu zehn Züge (Bewegungen) bis zum Top. Während des Kletterns muss man den Parcours lösen wie ein Puzzle. Deshalb ist der Sport auch kommunikativ. Wenn man mit jemand zusammen klettert, kann man sich gegenseitig Tipps geben“, erklärt Christian Benk die Besonderheiten und ergänzt: „Boulder sind Hallensportler. Im Gebirge klettern ist etwas ganz anderes. Dort muss man sich sichern können und auch wetterkundig sein. Manche Bergsteiger bereiten sich allerdings durch Bouldern vor.“

Bouldern sei eine ganzheitliche Sportart. Man müsse beweglich sein, sich entspannen können und brauche eine gewisse Kraft: „Die meisten Sportler haben eine athletische Figur, wobei die Betonung wie beim Schwimmer auf dem Oberkörper liegt.“ Ausüben könne den Sport jeder, von Dreijährigen bis zu Senioren. Benk: „Mein 84-jähriger Onkel geht noch regelmäßig bouldern. Klettern ist eine natürliche Fortbewegungsart, wir haben sie nur verlernt. Kinder fallen übrigens nie, denen passiert nichts. Sie wissen, was sie können und halten sich fest.“

Christian Benk eröffnete seine erste Boulder-Halle in Ulm, dem Geburtsort von Albert Einstein, und nennt seine Hallen in Anlehnung an den weltbekannten Wissenschaftler „Einstein“. Derzeit geben fünf Trainer Einführungen und behalten die Kletterer im Auge. Angeboten werden verschiedene Kurse, für Kinder gibt es zudem Ferienprogramme.

(ps)
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