Mutmaßliche Misshandlung in Duisburg Kleinkind weiter in Lebensgefahr

Duisburg · Die mutmaßliche Misshandlung eines vier Wochen alten Mädchens in Duisburg schockierte Kinderschutzverbände und das Jugendamt gleichermaßen. Das Kind schwebte in Lebensgefahr – der Zustand hat sich in den vergangenen zwei Wochen nicht verbessert.

 Das Kleinkind wird im St. Johannes Hospital behandelt.

Das Kleinkind wird im St. Johannes Hospital behandelt.

Foto: Probst, Andreas

Die mutmaßliche Misshandlung eines vier Wochen alten Mädchens in Duisburg schockierte Kinderschutzverbände und das Jugendamt gleichermaßen. Das Kind schwebte in Lebensgefahr — der Zustand hat sich in den vergangenen zwei Wochen nicht verbessert.

Das Kind war von der Mutter und dem tatverdächtigen 23-jährigen Vater mit mehreren Knochenbrüchen, einer Gehirnblutung sowie mehreren Blutergüssen im Gesicht und am Arm in die Helios St. Johannes Klinik in Hamborn gebracht worden.

Die Hoffnung auf eine Verbesserung des Zustandes konnte nun nicht bestätigt werden: Nach Informationen unserer Redaktion hat sich dieser nicht geändert. Über den näheren Gesundheitszustand konnten weder die Helios Kliniken noch die Staatsanwaltschaft Duisburg derzeit Auskunft geben.

Jedoch sagte Peter Seiffert, Chefarzt der behandelnden Kinder- und Jugendklinik in Duisburg, schon zu Beginn der Ermittlungen: "Wenn das Kind überlebt, ist das Risiko von bleibenden Hirnschäden erheblich".

"Es kann leider immer alles passieren"

Thomas Krützberg, Leiter des städtischen Jugendamtes, ist derweilen immer noch fassungslos. Die Familie sei schließlich acht Stunden täglich von montags bis sonntags von Sozialarbeitern und einem Kinderpflegedienst betreut worden. Am Tag des Vorfalls seien die Betreuungspersonen noch bis kurz vor dem Vorfall vor Ort gewesen.

"Man muss feststellen, dass leider trotzdem immer alles passieren kann", sagte der Jugendamtsleiter. Es hätten Hinweise darauf bestanden, dass die Eltern Schwierigkeiten haben, das Baby gesund zu erziehen. Ein Verdacht auf Gewalt innerhalb der Familie habe aber nicht bestanden.

Vater bleibt bei seiner Aussage

Der Vater ist in Untersuchungshaft gekommen, er wird verdächtigt seine Tochter misshandelt zu haben. Der 23-Jährige blieb aber bisher bei seiner Aussage, dass ihm das Kleinkind vom Wickeltisch gefallen sei.

Der Rechtsmediziner ging jedoch nach der ersten gesundheitlichen Überprüfung des Kindes von einer vorsätzlichen Gewalttat aus. Bei einer Gerichtsverhandlung würden dem Vater somit bis zu zehn Jahre Haft drohen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort