Duisburg Kleiner Dutz entdeckt die Welt

Duisburg · Das 13. Niederländisch-Deutsche Kinder- und Jugendtheaterfestival "Kaas & Kappes" wurde gestern im Rheinhauser Komma-Theater eröffnet. Das erste Stück einer Theatertruppe aus dem schweizerischen Winterthur kam bei den Kindern super an. Da wurde viel gejohlt und geklatscht.

Rheinhausen Ein Bärenstempel auf dem Handrücken ersetzte die Eintrittskarte für die rund 80 Besucher des Auftaktes von "Kaas & Kappes" im Rheinhauser Komma-Theater. Gezeigt wurde das Stück "Hallo?", das die spannende Entdeckungsreise des kleinen Dutz für die allerkleinsten Theaterbesucher ab drei Jahren erzählte.

Zunächst galt es für die Schauspieler der Braven Bühne / Theater Katerland aus Winterthur, ihren Dialekt zu erklären, denn das Schweizerdeutsch von Dutz und seiner Mama klang im ersten Moment doch ungewohnt. "Wir sprechen ein bisschen komisch", gestand die Mama und versprach: "Ich gebe mir fest Mühe." Nach einer kurzen Gewöhnung konnten jedoch auch die Kleinsten die Schauspieler einwandfrei verstehen.

Nabelschnur symbolisch gekappt

Dutz, eine Mischung aus Mensch und Teddybär, läuft weg. "Ich sage immer: ,Dutz, du sollst bei der Mama bleiben.' Aber Dutz hört mir einfach nicht zu", beklagt die Mama, als sie sich auf die Suche nach ihm macht. Zum Glück entdeckt sie einen Wollfaden, dessen eines Ende sich in Dutz' Hosentasche befindet. Der Faden führt sie zum einzigen und grandiosen Requisit des Stückes, einem riesigen Schrank mit großen und kleinen Schubladen und Türen.

Dort hinein klettert sie ungelenk auf der Suche nach ihrem Sohn und sorgt damit für die ersten ausgelassenen Lacher im Publikum. Natürlich erscheint Dutz, kurz nachdem seine Mutter in den Schrank gekrochen ist, und kappt symbolträchtig den Faden, der ihn noch mit ihr verbindet. Von da an lässt sich der Kleine einfach treiben, entdeckt neue Geräusche, etwa das Vogelgezwitscher oder Straßenlärm, und die Welt um sich herum.

An einer Baustelle, symbolisiert durch eine Backsteinmauer hinter einer der vielen Schranktüren, hört er lautes Stimmengewirr und Rufe in einer fremden Sprache. "Tschüss, auf Wiedersehen, Mama, ich muss gehen und du bleibst da, Duisburg, Hamburg, Altona", dichtet der kleine Reisende. Einmal erscheint Dutz beim Öffnen der kleinsten Klappe sogar das Gesicht seiner Mutter, das aus dem Schrank heraus über ordentlich gebundene Schuhe und saubere Hände lamentiert. Doch diesmal muss er sich die Ermahnungen nicht anhören und schließt die Klappe immer wieder vor ihrer Nase, was den Redefluss verstummen lässt und die Kinder zum Johlen bringt.

Platz für eigene Ideen

Als er jedoch seinen Teddy findet, schilt er seinen Bären genau mit den gleichen Worten, wie ihn zuvor die Mama. "Hey, du kannst doch nicht einfach abhauen ohne mich", schimpft Dutz und schnappt sich den Ausreißer. Ein Bilderbuch erscheint, das sich Dutz gemeinsam mit dem Bären und dem Publikum ansieht. Es rekapituliert noch einmal die Stationen, die Dutz auf seiner Reise erlebt hat. Doch die letzte Seite des Bilderbuches ist leer. Wie es weitergeht, kann sich jedes Kind selbst ausdenken. . .

(RP)
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