Duisburg Kleine Leseratten überzeugen die Jury

Duisburg · Beim Finale des Antolin-Vorlesewettbewerbs in der Bezirksbibliothek Hochheide traten Dritt- sowie Viertklässler der sechs Grundschulen des Bezirks gegeneinander an.

 Jutta Flaßhove, die die Bezirksbibliothek Homberg-Hochheide derzeit noch kommissarisch leitet, mit den Finalteilnehmern des Antolin-Vorlesewettbewerbs.

Jutta Flaßhove, die die Bezirksbibliothek Homberg-Hochheide derzeit noch kommissarisch leitet, mit den Finalteilnehmern des Antolin-Vorlesewettbewerbs.

Foto: andreas Probst

Beim Finale des Antolin-Vorlesewettbewerbs in der Bezirksbibliothek Hochheide traten Dritt- sowie Viertklässler der sechs Grundschulen des Bezirks gegeneinander an.

Der Antolin-Vorlesewettbewerb, dessen Finale am Samstag in der Homberger Bezirksbibliothek stattfand, ist ein deutschlandweit einzigartiges Projekt. Dabei treten die Schüler der sechs Bezirksgrundschulen Ottostraße, Marienstraße, Lutherpark, Ruhrort, Waldstraße und Kirchstraße gegeneinander an. Ziel ist es, die Kinder mit den besten Lesefähigkeiten des Bezirks zu ermitteln. Die jeweils Besten der dritten und vierten Klassen hatten sich durch den Gewinn eines schulinternen Vorentscheids für das Finale in der Bibliothek qualifiziert.

"Bei dieser Veranstaltung geht es natürlich nicht in erster Linie darum, den oder die Beste zu finden", erläuterte Jutta Flaßhove von der Bezirksbibliothek, die den Wettbewerb zusammen mit den Schuleitern organisiert hatte. "Der Wettbewerb ist nur ein Mittel, um die Kinder zum Lesen zu bewegen. Das weckt den Ehrgeiz."

Im Finale traten nun also die zwölf besten Lesekinder der Grundschulen gegeneinander an, aufgeteilt in Dritt- und Viertklässler. Um die Nervosität der ohnehin sehr aufgekratzten Kinder noch ein wenig zu befeuern, wurde die Reihenfolge per Los festgelegt. Jedes Kind musste einen eigenen, vorbereiteten Text vortragen und eine bis dahin unbekannte Passage aus dem Kinderbuch "Monstern will gelernt sein".

Den Anfang machte Lara aus der dritten Klasse der Ruhrorter Grundschule. Mit selbstsicherer Stimme und einem strahlenden Lächeln zog die gut 100 Zuhörer schnell in ihren Bann. Wie nervös sie eigentlich war, wurde erst im zweiten Teil ihres Vortrages deutlich, als sie leichte Schwierigkeiten damit hatte, die Geschichte von Gromi, dem Monsterschüler flüssig wiederzugeben. Santino, der nach Lara auf der Bühne Platz nahm, dagegen, ließ von Anfang an keinen Zweifel an seiner Abgeklärtheit.

Seine eigene Geschichte gab er nicht nur flüssig wieder, er unterstrich sie darüber hinaus sogar noch mit einer ausladenden Gestik. Gromi, der Monsterschüler? Kein Problem für Santino. Selbst schwere Wortkonstruktionen wie "Kuhflakes", "Waschbär auf Toast" und "Pferdemilch" umschiffte er ohne größere Probleme. Das brachte ihm an Ende auch einen geteilten ersten Platz ein. Nur Alicia von der Marienschule konnte die fünfköpfige Fachjury genauso von sich überzeugen.

Bei den Viertklässlern, die im zweiten Teil der Veranstaltung gegeneinander antraten, fiel der Jury die Entscheidung sogar noch um einiges schwerer. "Die Viertklässler lesen nun schon einmal ein Jahr länger", so Flaßhove. "Die sind teilweise nur Nuancen auseinander. Da muss man dann schon aufpassen." Ashley, die im nächsten Jahr aufs Gymnasium gehen will, machte ihre Sache offenbar am Besten.

Sie konnte sich knapp gegen Amelie und Julian durchsetzten, die aber auch nicht unbedingt schlechter gelesen haben. "Eine Juryentscheidung", so Flaßhove schon fast entschuldigend, "aber eigentlich gibt es hier ja nur Gewinner."

(th)
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