Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl Klatsche für die CDU, SPD stärkste Fraktion

Duisburg · CDU verliert drei Sitze - SPD und Grüne halten ihre Mandate - FDP bleibt drin - Deine Stimme raus - Linke wieder da - ein Sitz für Pro NRW

 Die Sitzverteilung in Homberg/Ruhrort/Baerl. Die CDU hatte bislang acht Sitze, die SPD sieben, die Grünen zwei, FDP und Deine Stimme je einen Sitz.

Die Sitzverteilung in Homberg/Ruhrort/Baerl. Die CDU hatte bislang acht Sitze, die SPD sieben, die Grünen zwei, FDP und Deine Stimme je einen Sitz.

Foto: nn

Der Homberger CDU-Chef Frank Smejkal konnte es gestern immer noch nicht fassen. "Das ist eine Katastrophe", sagte er. Er meinte damit das generelle Abschneiden der Christdemokraten in Duisburg, aber auch den Absturz auf Bezirksebene. Knapp 8,4 Prozent hat seine Partei im Bezirk verloren. Die bislang acht Sitze in der Bezirksvertretung sind auf fünf zusammengeschrumpft, die CDU ist erstmals seit vielen Jahren nicht mehr stärkste Fraktion in diesem Gremium.

Mehrheiten für ihre Politik zu bekommen, dürfte damit künftig schwierig werden für die CDU. Auch wenn sie weiter mit der FDP, deren Bezirksvertreter Thomas Rangs es erneut geschafft hat, zusammenarbeiten sollte - eine Mehrheit kommt auf diese Weise nicht mehr zustande. Und auch auf den Kooperationspartner Deine Stimme muss die CDU künftig verzichten, denn Bezirksvertreterin Margret Fink hat den Wiedereinzug verpasst.

Ganz anders sieht es auf der anderen Seite des Farbspektrums aus: Die SPD hat allen Grund zum Feiern, denn sie hat zugelegt (plus 1,2 Prozent) und ist jetzt mit ihren erneut sieben Mandaten stärkste Fraktion. Wenn sie weiterhin mit den Grünen kooperiert, was naheliegt, hat Rot-Grün mit neun Stimmen die Mehrheit im Gremium. Der Wiederwahl von Hans-Joachim Paschmann (SPD) zum Bezirksbürgermeister dürfte damit nichts mehr im Wege stehen. "Wir sind froh, dass es jetzt klare Mehrheiten und damit wieder geordnete Verhältnisse gibt", sagt SPD-Fraktionschef Hans-Gerd Bosch.

Grund zur Freude hat auch Dietmar Beckmann (Grüne): Er darf Bezirksvertreter bleiben. Künftig wird er gemeinsam mit Dilan Aydin grüne Politik machen. "Ich bin sehr froh, dass wir uns wieder zwei Mandate sichern konnten", so Beckmann. Was künftige Kooperationen angeht, will er sich eigentlich noch bedeckt halten, sagt aber auch ganz klar: "Wir haben in den vergangenen Jahren gut und fair mit der SPD zusammengearbeitet." Und auch mit den Linken kann er sich eine Kooperation vorstellen, genau wie mit der FDP. Deren Bezirksvertreter Thomas Rangs hat zwiespältige Gefühle: Er freue sich, dass er Bezirksvertreter bleiben dürfe, sei aber auch enttäuscht. "Wir haben mehr als 300 Stimmen verloren. Das tut schon weh", sagt er.

Für Die Linke zieht Karl-Heinz Trzaskaz in die Bezirksvertretung ein. Die Partei hatte zwar 2009 auch einen Sitz ergattert, war aber seit Herbst 2013 nicht mehr im Gremium vertreten, denn Bezirksvertreterin Margret Fink trat aus der Partei aus und führte das Mandat für die von ihr neu gegründete Wählerinitiative Deine Stimme weiter.

Für Stirnrunzeln sorgt der Einzug von Pro NRW. "Das ist bedenklich. Eine Zusammenarbeit ist für uns völlig undenkbar", sagt Hans-Gerd Bosch. "Ich werde den Ratssaal nicht mehr ohne meinen Anti-Nazi-Button betreten", kündigt Dietmar Beckmann an. Thomas Rangs ist "entsetzt".

(RP)
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