Duisburg KKD soll eine Zukunft haben

Duisburg · Nachdem die Leitung des Katholischen Klinikums die betriebsbedingte Kündigung von 108 Mitarbeitern ankündigte, schlägt die Empörung hohe Wellen. Geschäftsführer Clemens Maurer sieht dazu aber keine Alternative.

"So nicht ..." ist der Aufruf zur Protestkundgebung überschrieben, zu der die Gewerkschaft verdi für Donnerstag aufgerufen hat. Auf dem Parkplatz der Gaststätte opgen Rhein vor dem St. Johannes Hospital in Hamborn sollen die Beschäftigten gegen die Kündigungen demonstrieren. Die Gewerkschaft stellt drei Forderungen: Rücknahme der betriebsbedingten Kündigungen, Erstellung eines Zukunftskonzepts für die Klinik unter Beteiligung der Mitarbeiter und deren Interessenvertretung. Und: Das Bistum Essen soll "seine Verantwortung für das KKD und seine Beschäftigten übernehmen". Dem vermag Clemens Maurer nicht zu folgen.

Der KKD-Chef erläuterte gestern unserer Zeitung die Hintergründe und sparte auch nicht mit Selbstkritik: "Dass ich im Gegenzug zum Verzicht der Mitarbeiter auf Weihnachtsgeld im vergangenen Jahr betriebsbedingte Kündigungen noch ausgeschlossen hatte – das ist wohl ein Wortbruch. Aber wenn wir jetzt nicht reagieren, gerät das Gesamtsystem des KKD in Gefahr." Mit rund sechs Millionen Euro schlügen die jüngsten Tariferhöhungen und Anpassungen für das KKD zu Buche – eine Summe, die nicht zu stemmen sei. Erst recht nicht angesichts der geplanten Umstrukturierungen des Krankenhausverbundes mit insgesamt rund 2300 Beschäftigten.

Nach der Prüfung von "Härtefällen" sind nach aktuellem Stand 102 Mitarbeiter betroffen: 80 von ihnen sollen betriebsbedingt gekündigt werden, 22 werden nach Ablauf ihrer Probezeit oder Auslaufen ihres befristeten Vertrages nicht übernommen. "Die meisten sind nicht aus dem medizinischen oder pflegerischen Bereich. Betroffen sind vor allem Handwerker, Techniker, Verwaltungsangestellte und Schreibkräfte", so Maurer. Bis Donnerstag haben die Betroffenen nun die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Dort bekommen sie für maximal ein Jahr 80 Prozent ihres Nettogehalts. Andernfalls sind Aufhebungsverträge mit Abfindungen vorgesehen.

"Der Stellenabbau dient zum einen der Erhaltung unserer Liquidität und ermöglicht zum anderen die geplante Umstrukturierung. Beides wird durch das Bistum abgesichert", so Maurer. Bis Ende März soll das Bistum prüfen, wie das 150-Millionen-Euro-Projekt der Umgestaltung mit dem Neubau am St. Johannes-Hospital umgesetzt werden kann. "Das ist eine Perspektive. Ich glaube an die Zukunft des KKD", erklärte der Geschäftsführer.

(RP)
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