Duisburg Kirchenmusikerin aus Leidenschaft

Duisburg · Die Evangelische Gemeinde Homberg hat eine neue Kirchenmusikerin: Olga Riwinius (52). Die gebürtige Kasachin ist ausgebildete Pianistin und lebt mit ihrer Familie in Moers.

 Ganz offiziell wird Olga Riwinius erst zum 1. Januar 2013 neue Kirchemusikerin in Homberg sein. Aber nach dem Weggang von Constanze Rolfink begleitet sie bereits jetzt aushilfsweise die Gottesdienste.

Ganz offiziell wird Olga Riwinius erst zum 1. Januar 2013 neue Kirchemusikerin in Homberg sein. Aber nach dem Weggang von Constanze Rolfink begleitet sie bereits jetzt aushilfsweise die Gottesdienste.

Foto: Andreas Probst

Die Evangelische Gemeinde Homberg hat eine neue Kirchenmusikerin: Olga Riwinius (52). Die gebürtige Kasachin ist ausgebildete Pianistin und lebt mit ihrer Familie in Moers.

Wenn Olga Riwinius' Finger über die Tasten fliegen, ihre Füße die Pedale treten, dann verschmilzt die Musikerin scheinbar mit ihrem Instrument. "Die Orgel ist für mich die Königin der Instrumente", schwärmt sie. "Ich spiele sehr leidenschaftlich und genieße jeden Augenblick."

Davon können sich die Gemeindeglieder der Evangelischen Gemeinde Homberg bald jeden Sonntag überzeugen: Offiziell wird Olga Riwinius zwar erst zum 1. Januar neue Kirchenmusikerin. Allerdings hat sie bereits aushilfsweise die Gottesdienste begleitet und wird dies auch weiter tun. Die aus Kasachstan stammende Organistin folgt auf Constanze Rolfink, die nach fast 23 Jahren Ende September ihr Abschiedskonzert in der Rheinkirche gegeben hatte und sich neuen Aufgaben widmet (RP berichtete).

Mit Olga Riwinius gewinnt die Gemeinde eine Frau, die Musik liebt und lebt: Bevor sie im Jahr 1991 nach Deutschland auswanderte, absolvierte Riwinius in Kasachstan eine Ausbildung zur Pianistin. In ihrer Wahlheimat Moers hörte sie den Kantor der Evangelischen Stadtkirche, Axel Berchem, an der Orgel und nahm bei ihm Unterricht, denn "Orgel ist etwas völlig anderes als Klavier".

Nach vielen Jahren in Utfort möchte Riwinius in Homberg dafür sorgen, "dass die Rheinkirche bei den Gottesdiensten voller wird". Über die Gründe für ihren Wechsel spricht sie nicht, lieber über ihr Ziel: "Ich möchte den Menschen eine Freude bereiten und hoffe, dass ich ihre Herzen mit meiner Musik erreichen kann." Lieblingskomponist der 52-Jährigen ist Johann Sebastian Bach, sie spielt aber auch moderne Werke und experimentiert gern: "Ich habe die Möglichkeit entdeckt, romantische Stücke auf der Orgel zu spielen." Die Vielfältigkeit des Instruments mache den Reiz für sie aus: "Eine Orgel kann wie eine kleine Blockflöte klingen", sagt sie, "und eine Orgel kann wie ein ganzes Orchester klingen. Die Möglichkeiten sind eigentlich unbegrenzt."

Neben den regelmäßigen Gottesdiensten sitzt Riwinius an Feiertagen und während der Passionszeit in Zukunft öfter an der Orgel. Den Kirchenchor, der zuletzt auch von Constanze Rolfink geleitet wurde, übernimmt Antje Beer, zudem den Kinderchor und den Gospelchor. Auf sie wartet eine besondere Herausforderung, wenn im kommenden Jahr das 130-jährige Bestehen des Kirchenchores gefeiert wird. Der Family-Chor als Projektchor soll dem Vernehmen nach nicht weiter bestehen bleiben.

Sollte Olga Riwinius übrigens als Organistin in der Rheinkirche ausfallen, steht Ersatz aus der musikalischen Familie bereit: Ihre beiden Töchter Chiara-Hilda (22) und Elina (24) sind ebenfalls ausgebildete Pianistinnen und könnten im Notfall einspringen.

(RP)
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