Duisburg Kinder machen Front gegen Atomkraft

Duisburg · Die 15 Kinder auf der Königstraße fallen auf: In ihren weißen Schutzanzügen, bewaffnet mit gelb-leuchtenden Schildern, mit Atemschutzmasken vor dem Gesicht warnen sie vor radioaktiven Gefahren. Alle 15 gehören zum Jugendverband des Bundes für Umwelt- und Naturschutz, BUND, der in Duisburg das Herbstcamp "Rambazamba" für seine jüngsten Mitglieder organisiert hatte.

Die zwölf bis 14 Jahre alten Demonstranten haben zum Thema Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ihre eigene Meinung und trugen sie auf der Königstraße zur Schau.

"Uns geht es um den Erhalt der Umwelt und darum, herauszufinden, was umweltschädlich ist", erklärt Campleiter Oliver Marxen. Die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke sei eine solch umweltschädigende Entscheidung. Es stellt sich die Frage, inwieweit Kinder in diesem Alter Einblick in das heikle Thema der Atomkraft haben, doch schnell wird klar, dass jede Zweifel unbegründet sind. Die Kinder hatten an der Protestaktion viel Spaß und zeigten sich im Gespräch mit Passanten durchaus argumentationsstark.

In ihrer kleinen Theateraufführung, mitten in der Innenstadt, versuchten sie durch makabere Inszenierung den Ernst der Lage zu vermitteln. Während der Vorführung fielen beispielsweise vier der Kinder plötzlich wie tot um, um drastisch zu zeigen, für wie gefährlich sie Atomkraft halten. Jedoch stieß eine solche Protestaktion nicht nur auf Fans und Befürworter. "Eingesteckt haben wir dafür nur schiefe und verdutzte Blicke der Leute", sagten die Kinder.

"Doch auch das kümmert uns nicht." Die umweltbewussten Sprösslinge waren sich einig und ließen sich, getreu dem Motto "ein bisschen Gegenwind hält uns nicht auf", nicht unterkriegen. "Wären ohnehin alle Menschen unserer Meinung, wäre diese Aktion nicht nötig gewesen."

(RP)
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