Duisburg Kerzentest auf dem Dachboden

Duisburg · NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben zeichnete mit Andreja Czimar den 10 000. Energieberatungskunden aus. In seinem Haus an der Dellstraße ließ sie sich die Schwachstellen zeigen, die für hohen Ernergieverbrauch sorgen.

Flackert die Kerze, dann zieht's! Dieser einfache wie probate Test gestern auf dem Dachboden des Hauses von Andreja Cizmar an der Dellstraße zeigte, dass hier isoliert werden muss. Sein Haus ist allerdings auch schon in Teilen an die 100 Jahre alt. Cizmar will sein Haus nach und nach energetisch sanieren, informierte sich dafür bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW. Die wiederum arbeitet mit dem "Kompetenzzentrum Altbausanierung Duisburg" (Geschäftsstelle KlimaTisch Duisburg, Dellstraße 9) zusammen und dort zeichnete die NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben den Duisburger Hausbesitzer als 10 000. Kunden der Energieberatung aus. Auf den Dachboden über die Leiter zum Kerzentest, da wollte sie freilich nicht mitkommen. Ihre lakonische Frage: "Was soll ich dort oben?"

Eine wärmende Hülle für die Außenwand, neue Fenster, mehr Dämmstoff unter Dach und Kellerdecke und der komplette Anschluss an das Fernwärmenetz, das will Andreja Cizmar nach und nach umsetzen, nachdem er sich im vorigen Jahr hatte beraten lassen. Ganze 60 Euro, so sagte er gestern, habe ihn das gekostet. Setzt er alle Sanierungsempfehlungen der Vor-Ort-Energieberatung um, kann der Energieverbrauch in seinem Fünf-Familienhaus um mehr als die Hälfte reduziert werden.

"Über den Daumen haben die erfolgreich beratenen Hausbesitzer im Schnitt 18 000 Euro Investitionskosten, dafür sparen sie jährlich etwa 800 Euro an Energiekosten", führte NRW-Verbraucherzentralvorstand Klaus Müller angesichts der Halbzeitbilanz des durch das NRW-Wirtschaftsministeriums sowie mit EU-Mitteln geförderten Projekts in derzeit 16 Städten und Kreisen aus. Zuvor hatte Ministerin Christa Thoben hervorgehoben: "Die Vor-Ort-Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW ist ein wichtiger Baustein unserer Kampagne ,Mein Haus spart'. Zudem war die Zeit für Sanierungsmaßnahmen noch nie so günstig wie jetzt, da ergänzend zu dem umfangreichen Beratungsangebot des Landes äußerst attraktive Konditionen bei der kfw-Förderbank bestehen."

Die wirtschaftlichen Aspekte: Mit den Beratungsangeboten wurden Investitionen in Höhe von rund 188 Millionen Euro ausgelöst. Das Geld fließt zu 80 Prozent ins örtliche Handwerk. Christa Thoben: "Die CO2-Emissionen bei privaten Wohngebäuden verringern sich um bis zu 80 000 Tonnen pro Jahr."

Andreja Cizmar, dessen Haus genau gegenüber dem Kompetenzzentrum liegt, erhielt von der Ministerin nicht nur Blumen, sondern auch drei Gutscheine für eine vor-Ort-Beratung, die er an Freunde und Bekannte weitergeben kann.

(RP)
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