Duisburg Kernöffnungszeiten sind unverzichtbar

Duisburg · Der Einzelhandelsverband verzeichnete für 2017 eine leichte Umsatzsteigerung und hofft bei anhaltend gutem Konsumklima auf positive Entwicklungen in diesem Jahr.

 Diese Zeiten braucht der Einzelhandel sicher nicht. Aber einheitliche Kernöffnungszeiten sind schon lange Zeit eine Forderung des Einzelhandelsverbandes.

Diese Zeiten braucht der Einzelhandel sicher nicht. Aber einheitliche Kernöffnungszeiten sind schon lange Zeit eine Forderung des Einzelhandelsverbandes.

Foto: Andreas Endermann

Mit einer Reihe von Absichtserklärungen unterstreicht der Einzelhandelsverband Niederrhein, zu dem Duisburg gehört, dass er nach der Absage der DOC-Planungen am Güterbahnhof die daraus entstandenen Chancen nutzen will. Deutlich spricht sich Verbandschef Lars Hoffmann für standortbezogene Kernöffnungszeiten aus, die aus seiner Sicht unumgänglich sind. Allerdings müssten zusätzliche Zeiten auch finanzierbar sein. Daneben seien Serviceangebote von wachsender Bedeutung. Es gebe hierfür unterschiedliche Konzepte, die zu prüfen seien - von Bringservice über freies Wlan bis hin zu OnlineCity.

Wie schon in den Vorjahren unterstreicht der Verband die wachsende Konkurrenz durch das Netz. "Viele Umsätze werden heute über das Internet abgewickelt und führen dazu, dass insbesondere der Fachhandel an Marktanteilen verloren hat", so Verbandsgeschäftsführer Wilhelm Bommann. "Da dieser im hohen Maße personalintensiv ist, werden auf Dauer negative Beschäftigungseffekte nicht ausbleiben". Jeder dritte vom Verband befragte Händler gab an, auch selber online Umsätze zu generieren. Lars Hoffmann ist überzeugt: "Der Einzelhandel befindet sich im größten Strukturwandel seit Einführung der Selbstbedienung."

Bezogen auf Duisburg stellt der Verband fest, dass es gelungen sei, "die Standortqualität deutlich zu verbessern". Hoffmann erhofft sich vor allem im Bereich der Altstadt-Süd, durch die Nachfolgenutzung des alten Bibliothekstandortes, durch die Bebauung des Mercatorquartiers am Rathaus und durch eine Aufwertung der Friedrich-Wilhelm-Straße wichtige Impulse. "Duisburg hat in den letzten Jahren erhebliche und von uns gewünschte zusätzliche Verkaufsflächen bekommen, die den Mangel in der Vergangenheit behoben und ausgeglichen haben", so Wilhelm Bommann. Wichtig sei nun, mit diesem quantitativen Wachstum auch eine Qualitätssteigerung zu erreichen. Um den Wirtschaftsstandort Duisburg zu stärken, bedürfe es verlässlicher Rahmendaten. Planungsvoraussetzungen dürften nicht durch vermeintliche Leuchtturmprojekte torpediert werden. Der Verband werde sich an einem "Pakt für die Innenstadt" beteiligen, den der Oberbürgermeister anstrebt.

Kritisch sieht der Einzelhandelsverband die Verkehrslage in unserer Stadt, weil Staus und Baustellen die Erreichbarkeit der City negativ beeinflussten. Er nennt hier den Karl-Lehr-Brückenzug und die Probleme auf der A40 und der A42. Mit Sorge sieht er der notwendigen Sanierung der Rampe am Marientor entgegen. Er baut hier auf die Zusicherung der Stadt, diese Arbeiten bei fließendem Verkehr durchzuführen.

Daneben will der Verband mit seinen Händlern vor Ort an einer Stabilisierung der Stadtteilzentren arbeiten, damit diese nicht von einer gesamtstädtisch-positiven Entwicklung abgehängt werden. Positive Ansätze seien gegründete Arbeitsgruppen in Hamborn, Meiderich und Rheinhausen.

(RP)
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