Duisburg Keine Spur von Kreditklemme

Duisburg · Das Kreditgeschäft der Sparkasse Duisburg boomt, aber der Vorjahresgewinn wurde nicht erreicht. Probleme kommen eher von außerhalb: WestLB, Landesbank Berlin und die finanzielle Lage der Stadt prägen das Umfeld.

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Foto: Sparkasse

Eigentlich stand das Geschäft der Sparkasse Duisburg im vergangenen Jahr im Zeichen der Kontinuität. Das Kreditgeschäft mit Firmenkunden ist im Volumen sogar um satte neun Prozent gesteigert worden. Wenn 2011 trotzdem der Gewinn von 2010 nicht ganz erreicht wurde, lag das vor allem am schwierigen Umfeld. Das hob der Vorstand gestern bei der Vorstellung der Jahresbilanz hervor. Vorstandschef Hans Werner Tomalak erklärte, dass die Sparkasse im Rahmen des Risikomanagements sieben Millionen Euro für die Landesbank Berlin und 2,4 Millionen Euro für die WestLB ausgeben musste. "Wir sind die Nummer eins in Duisburg", erklärte Tomalak und bezog dies auf die Bilanzsumme, das gesellschaftliche Engagement und die Beteiligung an Projekten und die Entwicklung in der Stadt.

 Der Vorstand der Sparkasse Duisburg (von links): Dr. Joachim Bonn, Hans Werner Tomalak, Claus-Robert Witte und Uwe Haddenhorst.

Der Vorstand der Sparkasse Duisburg (von links): Dr. Joachim Bonn, Hans Werner Tomalak, Claus-Robert Witte und Uwe Haddenhorst.

Foto: Sparkasse

Aus dem Depot genommen

Angesichts der Staatsschuldenkrise könne man mit dem Ergebnis von 6,1 Millionen Euro zufrieden sein, so Tomalak. Staatsanleihen aus Griechenland hat die Sparkasse bereits Anfang 2010 aus dem Depot genommen.

Das um neun Prozent gestiegene Kreditvolumen von Firmenkunden belege, dass von einer Kreditklemme keine Rede sein könne, sagte Vorstand Dr. Joachim Bonn. Im Gegenteil: 137 größere Firmenkunden fragten erstmals bei der Sparkasse nach Krediten. Insgesamt gehöre die Sparkasse Duisburg beim Kreditgeschäft zur Spitzengruppe aller rheinischen Sparkassen.

Claus Robert Witte beklagte die Wettbewerbsverzerrung durch die Europäische Zentralbank, die den Instituten 500 Milliarden Euro zu einem "Traumzins" von einem Prozent zur Verfügung stelle. Dies ermögliche den Wettbewerbern anstrengungslos, Liquidität zu erhalten. Bei den Sparkassenkunden haben insbesondere kurzfristige Geldanlagen im Trend gelegen. Einen Rekord gab es beim Wertpapierumsatz, der mehr als 671 Millionen Euro erreichte. Professionelle Kundenberatung und Verbraucherschutz standen bei der Sparkasse hoch im Kurs. So gab es 2011 rund 50 000 umfassende Beratungsgespräche. Das gesellschaftliche Engagement mit über acht Millionen Euro Fördermaßnahmen bleibt ein wichtiger Faktor. Die Ausschüttung an die Stadt werde künftig steigen müssen, befürchtete Tomalak. Hier soll es Gespräche mit dem Stadtkämmerer geben.

(RP)
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