Duisburg Keine Sonderkonditionen für die DLRG

Duisburg · Mit Befremden nahm die Bezirksvertretung (BV) Rheinhausen in ihrer Sitzung am Donnerstag zur Kenntnis, dass sie mit gleich zwei Anträgen zum Sparkonzept der Stadt gescheitert ist.

Zum einen hatte sie sich dagegen gewehrt, dass das Immobilienmanagement Duisburg (IMD) den Neubau der Zweifach-Sporthalle am Krupp-Gymnasium auf 2014 verschiebt. 2,3 Millionen Euro soll das Projekt kosten, für 2012 waren ursprünglich 800 000 im Investitionsplan des IMD eingestellt. Dabei soll es auch bleiben, hatten die Bezirksvertreter in ihrer Sitzung am 31. Mai beschlossen und gemeinsam beantragt, dass wie geplant in diesem Jahr mit dem Bau begonnen wird. Eine Verschiebung könne man sich angesichts der angespannten Hallensituation im Bezirk nicht erlauben, so das Argument. Doch der Rat der Stadt folgte diesem Beschluss nicht in seiner Sitzung am Montag. Der Bau der neuen Halle verschiebt sich also.

Der zweite Punkt, bei dem der Rat nicht dem Votum der Bezirksvertreter folgte, betrifft die Nutzung der Lehrschwimmbecken in der Marktschule Friemersheim und in der Glückauf-Halle Homberg. Bislang lag der Stundenpreis für Nutzer wie Sportvereine, DLRG, Weiterbildungseinrichtungen und Kindergärten offiziell bei 15,34 Euro, jedoch gab es etliche Ausnahmen.

Wie Vereine behandelt

Die Stadt will ein einheitliches System mit Stundenpreisen zwischen 20 und 45 Euro einführen. Die Bezirksvertretung Rheinhausen hatte sich dafür eingesetzt, dass die ohnehin schon finanziell gebeutelten Lebensretter der DLRG die Becken auch weiterhin kostenlos nutzen dürfen, weil sie wichtige ehrenamtliche Arbeit für die Bürger leisten. Der Rat der Stadt folgte diesem Antrag am Montag jedoch nicht. Es herrschte die Ansicht vor, dass die DLRG die Becken nutzt, um gebührenpflichtige Kurse anzubieten — genau wie andere Anbieter auch.

DLRG-Bezirksleiter Martin Flasbarth zeigte sich gestern frustriert, aber auch gefasst. "Das ist schon deprimierend. Aber die Stadt ist nun mal pleite und kann für uns keine Ausnahme machen. Da gilt das Gleichheitsprinzip." Er und seine Mitstreiter werden jetzt beraten, wie es weitergeht.

Für die Nutzung des Beckens in der Glückauf-Halle, in dem die DLRG Homberg an fünf Tagen in der Woche jeweils fünf Stunden Anfängerschwimmen anbietet, müssen die Lebensretter laut Flasbarth ab 1. Januar 2013 24 000 Euro im Jahr zahlen. Das Becken in der Marktschule Friemersheim nutzt die DLRG drei Stunden pro Woche. Ab dem kommenden Jahr müsse sie hierfür 2300 Euro zahlen.

"Das Geld, das wir durch die Kurse verdienen, setzen wir für die Wasserrettung ein", so Flasbarth. "Das wird jetzt nicht mehr gehen."

(RP/rl)
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