Duisburg Keine Gottesdienste mehr

Duisburg · Pfarrer Klaus Wilhelm Mertes machte bei der Gemeindeversammlung in Hüttenheim klar, dass der letzte Gottesdienst Ende Juni in Maria Himmelfahrt gefeiert wird. Was danach mit der Kirche geschieht, ist ungewiss.

Hüttenheim Pfarrer Klaus-Wilhelm Mertes hatte es zu Beginn der Gemeindeversammlung in Hüttenheim deutlich gemacht: Die Kirche der Gemeinde ist St. Stephanus in Ungelsheim. Die Kirche Maria Himmelfahrt in Hüttenheim wird als Gottesdienstort geschlossen. "An dieser Lage hat sich nichts geändert." Im bisherigen Maß könne die Kirche nur noch bis zum 30. Juni genutzt werden. "Ich weiß nicht, was danach ist", sagte Mertes.

Hintergrund der Gemeindeversammlung war der Wunsch der Hüttenheimer, auch künftig einmal im Monat einen Gottesdienst in Maria Himmelfahrt zu feiern. Nach dem offiziell letzten Gottesdienst dort im Januar vergangenen Jahres hatte die ehemalige Gemeinde, die in St. Stephanus aufgegangen ist, versucht, wieder Leben in die katholische Kirche in Hüttenheim zu bringen. Dies ist anscheinend auch gelungen. Zu den Gottesdiensten einmal im Monat, die stets vom Kirchenchor mitgestaltet werden, kommen teilweise mehr als 100 Besucher. So viele Gläubige hatte die Kirche schon lange nicht mehr gesehen.

Doch die Würfel sind längst gefallen. "Wir können drei Sachen nicht klären", sagte Mertes. "Nämlich wo der Bischof spart, ob Frauen zum Priester geweiht werden und welche Bistümer zusammengelegt werden." Mertes machte aber auch klar, dass ihm die Schließung keinen "Spaß macht". Man müsse aber manchmal Dinge tun, die einem nicht gefielen.

Die Anwesenden versuchten dennoch, den Pfarrer der Großpfarrei St. Judas Thadäuus mit Argumenten davon zu überzeugen, die unter Denkmalschutz stehende Kirche nach wie vor für wenige Gottesdienste zu öffnen. "Nehmen Sie uns nicht unsere Heimat weg", bat eine ältere Dame, die den 20-minütigen Fußweg zur Kirche nach Ungelsheim nicht mehr schafft.

Wie es mit der Hüttenheimer Kirche weitergehen könnte, soll eine Machbarkeitsstudie aufzeigen, die in Auftrag gegeben wurde. Allerdings werde der Gemeindevorstand von Judas Thaddäus dann noch über das Ergebnis beraten und letztlich entscheiden, was mit der KIrche geschehen soll.

Bis Ende Juni können nun noch Gottesdienste in Maria Himmelfahrt gefeiert werden, beispielsweise auch am 28. Juni der Jubiläumsgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen der Hüttenwerke Krupp Mannesmann. Dennoch beschwor Mertes die Anwesenden schon jetzt: "Mein Appell lautet, schließt euch alle in der Gemeinde St. Stephanus zusammen und pflegt gemeinsame Aktivitäten. Der Separatismus von Hüttenheim fördert das Zusammenwachsen der Gemeinde nicht."

(RP)
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