Duisburg/Düsseldorf Keine Ermittlungen gegen Rüttgers

Die Rumänen-Schelte von Jürgen Rüttgers hat keine juristischen Konsequenzen. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der NRW-Ministerpräsident (CDU) hatte rumänische Arbeiter unter anderem in Duisburg als faul und unzuverlässig dargestellt.

 Jürgen Rüttgers stellt sich gegen Angela Merkel.

Jürgen Rüttgers stellt sich gegen Angela Merkel.

Foto: ddp, ddp

"Die gegen den Ministerpräsidenten im Zusammenhang mit dessen Wahlkampfreden erstatteten Strafanzeigen geben der Staatsanwaltschaft Duisburg keinen Anlass zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens", teilte der Duisburger Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch am Freitag mit.

In Strafanzeigen unter anderem eines deutsch-rumänischen Autors war Rüttgers vorgeworfen worden, sich über rumänische Arbeitnehmer herabsetzend geäußert zu haben.

"Die beanstandeten Äußerungen sind strafrechtlich nicht relevant; sie erfüllen weder den Tatbestand der Volksverhetzung noch den der Beleidigung. In der politischen Auseinandersetzung sind derartige Äußerungen vom Grundrecht der freien Meinungsäußerung gedeckt", teilte Nowotsch weiter mit.

Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hatte sich gegen die Vorwürfe des NRW-Regierungschefs verwahrt. Auch im Inland erntete Rüttgers heftige Kritik und Rassismus-Vorwürfe. Der Ministerpräsident entschuldigte sich für die Äußerungen. Rüttgers hatte bereits im Landtagswahlkampf 2000 mit einer "Kinder-statt-Inder"-Kampagne für Empörung gesorgt.

(DDP/jt)
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