Duisburg Keine Angst vor bekannten Namen

Duisburg · Die Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums wagten sich an die Neuauflage des Stücks "Sabrina". Wer denkt da nicht gleich an Audrey Hepburn und Humphrey Bogart?

 Premiere im Albert-Einstein-Gymnasium am Freitagabend: Schüler brachten das Stück "Sabrina" auf die Bühne, das in den 50er Jahren in der Hollywood-Version begeisterte.

Premiere im Albert-Einstein-Gymnasium am Freitagabend: Schüler brachten das Stück "Sabrina" auf die Bühne, das in den 50er Jahren in der Hollywood-Version begeisterte.

Foto: ralf hohl

Mit großem Schauspieltalent, anspruchsvoller Dramaturgie und vor allem jeder Menge Spaß überzeugten die Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums Freitagabend bei der Premiere ihres diesjährigen Stückes "Sabrina". Protagonisten wie Nebendarsteller begeisterten gleichermaßen durch ihre Neuauflage des Klassikers von Samuel A. Taylor.

"Ja, ich will", ruft Sabrina, gespielt von Naomi Karakaya, und fällt ihrem Liebsten in die Arme. Mit tosendem Applaus und Standing Ovations werden die jungen Nachwuchsschauspieler des AEG von der Bühne verabschiedet. Sie haben es geschafft. Monate voller nervenaufreibender Proben, stundenlangem Auswendiglernen ihrer Texte und unzähligen Wiederholungen der Szenen liegen hinter ihnen. Aufwändig und anstrengend war es, jedem Charakter seine eigene Persönlichkeit zu verleihen. Gerade deshalb ist es den Schülern des "Projektkurses Deutsch" und der Theater AG unter der Leitung von Sabine Konrad und Volker Brinkschulte gelungen, das Publikum zu begeistern. "Es ist tatsächlich alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben", lobt Brinkschulte. "Besser hätte ich es mir nicht erträumt."

"Sabrina", bereits 1954 unter der Regie von Billy Wilder verfilmt, erzählt die Geschichte einer Chauffeurstochter, die nach fünfjährigem Aufenthalt in Paris in das Haus ihrer Kindheit zurückkehrt. Als Sabrina, früher ein graues Mäuschen, nun als eine "echte Dame" ins Haus der bourgeoisen Familie Larrabee zurückkehrt, stellt sie die Familie des Unternehmers Linus Larrabee Senior auf den Kopf — und verdreht seinen beiden Söhnen Linus und David (Matthias Miosga) den selbigen. Nach langem Hin und Her und vielen dramatischen Wendungen endet die amüsante Liebeskomödie in einem grandiosen Finale. Das aufwendige Bühnenbild wurde mit Unterstützung der Baumschule gebaut und versetzte die Zuschauer direkt in die Villa der Familie Larrabee.

"Sabrina"s Hollywood-Version der 50er begeisterte damals vor allem durch seine Traumbesetzung: Mit Audrey Hepburn als Sabrina Fairchild, William Holden als David Larrabee und Humphrey Bogart als dessen älterer Bruder Linus liefen in der international gefeierten Verfilmung die derzeit größten Ikonen Hollywoods auf. Von diesen riesigen Fußstapfen haben sich die jungen Schauspieler jedoch nicht abschrecken lassen. Joel Rockhoff (Linus Larrabee) erklärt, wie er mit dieser Herausforderung umgegangen ist: "Klar, Humphrey Bogart ist schon eine ganz schöne Hausnummer. Davon hab ich mich aber nicht verrückt machen lassen und die Rolle auf meine eigene Art gespielt. Ein paar Minuten bevor es losging war ich dann aber doch schon ziemlich aufgeregt." Nicht nur Joel Rockhoff, sondern auch alle anderen Schauspieler haben ihre Rollen hervorragend gespielt. Ob die schrullig-vergessliche Art von Linus Senior (Hannes Ernst), die strengen Ermahnungen seiner Ehefrau Maude (Luisa Hoffmann) oder die vorlauten Kommentare von Mauds Busenfreundin "Tante Julia" (Stella Berendes) — je—der Charakter bekam von den Schülern des AEG seine eigenen Facetten verpasst. "Ich hatte heute einfach richtig Spaß", freute sich Schulleiter Karl-Heinz Weber. "Ich finde es einfach toll zu sehen, wie sehr Schularbeit Spaß machen kann — den Schü—lern, den Lehrern und den Zuschauern gleichermaßen."

(ts)
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