Duisburg Kein Kompromiss für Loveparade-Gedenkstätte
Duisburg · Gespräche zwischen den Hinterbliebenen der Loveparade und dem Möbelhaus-Investor Kurt Krieger sind gescheitert. Beide Seiten konnten sich nicht auf einen Kompromiss für eine Gedenkstätte der Loveparade-Katastrophe einigen.
Wie der Verein "Loveparade Selbsthilfe" gestern mitteilte, haben die Angehörigen der 21 Opfer ein Ultimatum des Investors verstreichen lassen.
Stadt soll Konzept erarbeiten
"Dieser letzte Entwurf hat erneut keine Bereitschaft erkennen lassen, uns entgegen zu kommen", sagte Lothar Evers vom Hinterbliebenen-Verein. Er und seine Mitstreiter sehen nun die Stadt in der Pflicht, ein geeignetes Konzept für die Gedenkstätte zu erarbeiten. Eine entsprechende Stellungnahme ist dem Planungsdezernenten, Carsten Tum, zugegangen.
Bereits im Februar habe es das letzte Treffen mit Krieger gegeben. "Eine echte Verhandlung hat aber nie stattgefunden", bewertet Evers die Treffen im Rückblick. Vielmehr habe der Investor immer erkennen lassen, dass eine würdige Gedenkstätte nicht mit seinem Bebauungsplänen vereinbar sei. "Die Gruppe der Hinterbliebenen ist für einen gewieften Taktiker wie Herrn Krieger leicht zu manipulieren. In den Gesprächen ging es sehr oft um Detailfragen, die dann zu internen Diskussionen geführt haben. Aber klare Bekenntnisse zu einer würdigen Gedenkstätte sind ausgeblieben", sagte Jürgen Hagemann.
Während der Verein "Loveparade Selbsthilfe" an der Unglückstreppe eine offene, in die umliegende Bebauung integrierte Gedenkstätte mit zusätzlichem Andachtsraum wünscht, will Krieger einen rund 70 Quadratmeter großen Trauerraum errichten, der die Unglückstreppe einschließt. "Ein verschämter Ort, für die Besucher des Möbelhauses nicht sichtbar und schwer zu erreichen", urteilt Evers. Der Raum sei eingequetscht und verbaut, das Gefühl der Enge sei den Angehörigen nicht zuzumuten, so Evers weiter.
Edda Metz-Lamadé, die als Projektleiterin für die Krieger GmbH an den Gesprächen beteiligt war, kontert die Darstellung des Vereins: "Wir haben viele verschiedene Vorschläge gemacht. Wir haben den Raum vergrößert, geöffnet, angeschrägt, mit einer Wendeltreppe nach oben zugänglich gemacht. Alle Vorschläge wurden zurückgewiesen. Jetzt ist die Stadt am Zug." Eine Fortsetzung der Gespräche sei immer möglich: "Wir sind offen für jeden konstruktiven Vorschlag."