Duisburg Kein Bus, keine Müllabfuhr

Duisburg · Nach dem vorläufigen Scheitern der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst stehen die Zeichen in Duisburg nun auf Warnstreik. Busse und Straßenbahnen bleiben am morgigen Mittwoch im Depot.

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Foto: dpa

Für morgen kündigte ver.di Duisburg-Niederrhein eine 24-stündige Bestreikung der Duisburger Verkehrsgesellschaft, der Stadtwerke und der Wirtschaftsbetriebe an. "Mit Schichtbeginn um 3.30 Uhr werden in Duisburg keine Straßenbahnen und Busse mehr rollen", sagte ver.di-Gewerkschaftssekretär Siegbert Geitz. Rund 3500 Angestellte sind in Duisburg zum Streik aufgerufen.

Nicht nur der öffentliche Nahverkehr wird dadurch weitgehend stillstehen, auch der Müll wird an diesem Tag nicht abgeholt. "Wir gehen wir davon aus, dass in den genannten Unternehmen alle mitmachen", sagte Duisburgs ver.di-Chef Thomas Keuer. Schließlich seien die Arbeitnehmer "stinksauer" über die Lohnabschlüsse in den vergangenen Jahren. Während die Tarifvergütungen in anderen Arbeitsbereichen seit dem Jahr 2000 im Durchschnitt um 26,7 Prozent gestiegen sind, gab es im Öffentlichen Dienst nur eine Steigerung um 22,9 Prozent.

Der Warnstreik soll daher deutlich machen, was Angestellte im Öffentlichen Dienst wert sind und eine schnelle Tarifrunde bewirken. "Wir wollen alles unternehmen, damit es bei den Verhandlungen am 12. und 13. März zu einem fairen Angebot der Arbeitgeber kommt", so Geitz. Kommt das nicht zustande, sollen auch weitere Bereiche des Öffentlichen Dienstes, wie Kitas, bestreikt werden. "Leere Kassen der Kommunen dürfen nicht weiter Grund für niedrige Löhne sein. Denn durch eine gerechtere Besteuerung könnten Staat und Kommunen ihre Finanzen deutlich verbessern", betonte Keuer.

Wenn hochqualifiziertes Personal nicht ordnungsgemäß bezahlt würde, dann würden die Leute in andere Bereiche abwandern und der Fachkräftemangel im Öffentlichen Dienst würde noch größer. Viele Auszubildende würden zudem nicht unbefristet übernommen und daher in andere Berufe wechseln. Daher soll auch die Übernahme von Auszubildenden wieder tariflich geregelt werden. In der vergangenen Woche war die erste Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst gescheitert. Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Lohn für die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst und mindestens 200 Euro mehr im Bereich der unteren Einkommensklassen. Die Arbeitgeber lehnten dies in Potsdam ab. Um den Forderungen jetzt Nachdruck zu verleihen, finden bundesweite Warnstreiks statt.

(RP/rl/jco)
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