Bombenentschärfung mit Video Kein alltäglicher Einsatz

Am Donnerstagvormittag ist auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Straßensperrungen führten zu Verkehrsproblemen. Dort findet die Loveparade am 24. Juli statt.

Loveparade-Gelände: So wurde die Bombe entschärft
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Loveparade-Gelände: So wurde die Bombe entschärft

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Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die bei der Auswertung von Luftbildaufnahmen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gefunden worden war, ist am Vormittag um 11.48 Uhr sicher entschärft worden. Die Experten des Kampfmittelräumdienstes benötigten dafür gerade einmal 38 Minuten. Nach der Entschärfung des Aufschlagzünders wurde die 250 Kilogramm Bombe vorsichtig an einem Seilzug befestigt von einem Bagger aus dem fünf Meter tiefen Erdloch gezogen und auf einen Lastwagen verfrachtet.

Kein alltäglicher Einsatz

Für den erfahrenen Feuerwerker Peter Gisecke, der den Einsatz leitete und in Duisburg schon viele Bomben entschärfte, war es kein ganz alltäglicher Einsatz. "Der traurige Unfall vor einer Woche in Göttingen geht natürlich nicht spurlos an einem vorbei." Am 1. Juni waren drei Kampfmittelspezialisten bei der Entschärfung einer ähnlichen Bombe ums Leben gekommen, weil der Sprengsatz aus bislang ungeklärter Ursache detonierte.

Gisecke kannte die Verunglückten vom Namen her. Im Unterschied zur Duisburger Bombe hatte der Göttinger Sprengsatz einen Säurezünder, der wesentlich empfindlicher auf Vibrationen im Erdreich reagiert. Begleitet wurde die Entschärfung durch ein teilweise erhebliches Verkehrschaos. Die Polizei hatte einen Teil der A59 und Straßen im Radius von 500 Metern um den Fundort für die Dauer des Einsatzes gesperrt. Besonders betroffen war die Düsseldorfer Straße stadtauswärts. Dort standen die Autos dicht an dicht. Am Duisburger Hauptbahnhof fielen zwischen 11 und 12 Uhr einige Züge aus. Betroffen waren die Verbindungen nach Düsseldorf in den Duisburger Süden, nach Krefeld, Rheinhausen und die Niederlande. Für Wartende standen Ersatzbusse bereit.

Loveparade wohl nicht gefährdet

Es war die erste Fliegerbombe, die auf dem Gelände bislang gefunden wurde. Dort findet am 24. Juli die Loveparade statt. Eine Million Besucher werden dann erwartet. Bislang wurden auf dem Partygelände noch keine weiteren Bomben gefunden. Allerdings liegen bisher auch nur Luftbildaufnahmen des Areals vor. Eine gründliche Durchsuchung des Erdreichs mit Metalldetektoren hat es noch nicht gegeben — und wird es vielleicht auch nicht geben. Das sei bislang nicht geplant. "Die dafür zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf muss das entscheiden", sagt Peter Hilbrands, Pressesprecher der Stadt Duisburg. Besteht Gefahr für die Besucher der Loveparade? "Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es leider nicht", sagt eine leitende Mitarbeiterin des Ordnungsamtes.

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