Duisburg Kein Abschied für immer

Duisburg · Gestern nahm Pfarrer Ludger Schepers von seiner Gemeinde St. Judas Thaddäus in Buchholz Abschied. Er wurde von Papst Benedikt XVI. zum neuen Weihbischof des Bistums Essen ernannt.

"Dies ist kein Abschied für immer und auch kein Abschied aus Ihren Herzen. Wir haben gemeinsam viel in unserer Gemeinde bewegt", mit diesen Worten verabschiedete sich gestern Pfarrer Ludger Schepers (55), neuer Weihbischof des Bistums Essen, von den Mitgliedern seiner Pfarrgemeinde St. Judas Thaddäus in Buchholz.

Vielen fiel der Abschied schwer, doch es sollte schnell deutlich werden, dass dies kein Abschied für immer, sondern ein Neuanfang war. Denn als Weihbischof wird Ludger Schepers auch weiterhin mit Duisburg verbunden bleiben. Der Abschied wurde mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Judas Thaddäus gefeiert.

"Sehnsucht nach Gott"

In seiner Predigt sprach der zukünftige Weihbischof über seinen Amtsantritt in Buchholz: "Als ich vor 18 Jahren die Gemeinde übernommen habe, wollte ich von Beginn an ein vorbildlicher Pfarrer sein. Ich weiß nicht, ob mir das immer gelungen ist, aber ich glaube, dass ich in der Gemeinde ein Gefühl angerührt habe — die Sehnsucht nach Gott."

In Duisburg fühlte sich der geborene Oberhausener schon früh heimisch. Von 1983 bis 1986 war er als Kaplan in der Neumühler Gemeinde Herz-Jesu tätig. 1990 ernannte ihn dann der ehemalige Bischof von Essen, Kardinal Franz Hengsbach, zum Pfarrer der Buchholzer Kirchengemeinde St. Judas Thaddäus. Zwölf Jahre später wurde er zum Dechanten des Dekanats Duisburg-Süd und 2006 zum Pfarrer der, mit den Gemeinden St. Nikolaus und Heilig Geist zusammengelegten, Pfarrei St. Judas Thaddäus, mit rund 29 000 Mitgliedern, ernannt.

Für die Gemeinde fand Theo Keller, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, die richtigen Worte: "Ludger Schepers war ein starker Pfarrer, ein verständnisvoller Seelsorger und ein guter Freund. Dies ist ein freudiger, dankbarer, aber auch wehmütiger Abschied, in dem jedoch die Freude überwiegt." Auch Oberbürgermeister Adolf Sauerland ehrte den engagierten Pfarrer in einer Rede. Er gab den Gemeindemitgliedern zu bedenken, dass dies nur ein Abschied auf Zeit sei: "In dieser Pfarrei leben rund drei Prozent der Menschen, die zum Bistum Essen gehören. Für Ludger Schepers kommen nun nur 97 Prozent mehr Menschen hinzu, um die er sich kümmern muss. Die drei Prozent aus Buchholz gehören aber weiterhin zu seinem Aufgabenbereich."

Der Oberbürgermeister hatte zu der Abschiedsfeier im Anschluss an den Gottesdienst eine Überraschung mitgebracht. "Dies hier ist das goldene Buch der Stadt Duisburg. Bis Sie als Weihbischof nach Duisburg zurück gekehrt sind, halte ich in diesem Buch eine Seite für Sie frei, auf der sie sich bei ihrer Rückkehr verewigen können."

(RP)
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