Karneval in Duisburg Prinz Sascha I. übernimmt das Zepter
Duisburg · Sascha Wulf darf sich ab sofort Duisburgs Tollität nennen lassen. Die Krönungsgala des Karnevalsprinzen am Samstagabend war einmal mehr ein gesellschaftliches Großereignis.
Seit Samstagabend hat Duisburg einen neuen Karnevalsprinzen. Als HDK - Präsident Michael Jansen um Viertel vor zehn Sascha Wulf in der vollbesetzten Mercatorhalle Prinzenmütze und Zepter überreichte, war amtlich, dass der letzte Stadtprinz Kevin I. endgültig einen Nachfolger gefunden hat.
Als Sascha I. wird Wulf bis Aschermittwoch die Duisburger Narren durch die Session führen und zusammen mit seinen gestandenen Hofmarschällen und den hübschen Paginnen im karnevalistischen Dauereinsatz sein.
Die vom Hauptausschuss Duisburger Karneval (HDK) organisierte Prinzenkürung ist nicht nur immer wieder ein gesellschaftliches Ereignis, sondern auch der Auftakt für die heiße Phase des Saalkarnevals. Klar, dass dieser Termin nicht nur bei Duisburgs Jecken einen hohen Stellenwert hat. Michael Jansen konnte wie in jedem Jahr auch diesmal wieder zahlreiche Vertreter der Stadtgesellschaft, politische Mandatsträger und etliche Vertreter der Sponsoren begrüßen.
Die Inthronisierung des neuen Prinzen war auch in diesem Jahr wieder in eine kunterbunte Karnevalsshow eingebettet, die keine Wünsche offen ließ. Mit der Kölner Tanztruppe „De Höppemötzjer“, dem Bauchredner Rupprecht Klaus mit seinem Affen („Klaus und Willi“), der kalauernden Putzfrau Achnes Kasulke, der Stimmungsband „Dröpkes“ und der mächtigen Kölner Bürgergarde „blau-gold“, die in voller Stärke der Bühne in der Mercatorhalle einen Belastungstest aussetzte, hatten die Organisatoren alles aufgeboten, was im Karneval Rang und Namen hat.
Ein absolutes Highlight war der Auftritt der „Räuber“. Die Kölner Mundartband rockt seit Jahrzehnten den rheinischen Karneval mit Ohrwürmern wie „Wenn et Trömmelche jet“, „Dat is Heimat“ und „Für die Ewigkeit“. Am Samstag trat die ultimative „kölsche“ Kultband mit ihrem neuen Frontman Sven West an, der genauso wie die komplette Band für den fulminanten Auftritt stürmisch gefeiert wurde.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand allerdings die Kürung des neuen Duisburger Prinzen. In diesem Rahmen traten die Hofmarschälle Oliver Kersten und Wilfried Schmitz ihren Dienst an, genauso wie die Paginnen Pia Löv, Laura Junghänel, Christina Schriewer und Angela Krone.
Die Prinzencrew ist in dieser Session stark maritim geprägt. Sascha I., die beiden Hofmarschälle sowie Pagin Laura haben alle ihrer Wurzeln in der Karnevalsgesellschaft „Alle Mann an Bord“. Wenn man das ebenfalls anwesende Kinderprinzenteam – dazu gehören Prinz Luca, Prinzessin Maya und die Paginnen Celina und Jana – hinzurechnet, das komplett von Mitgliedern der Buchholzer blauen Jungs (und Mädel) gestellt wird, zeigt sich die diesjährige Dominanz der seemännisch geprägten Gesellschaft mit den schicken Uniformen mehr als deutlich.
Prinz Sascha ist seit fünf Jahren Mitglied der Buchholzer Karnevalisten. Der in Bochum wohnhafte Verkaufsleiter eines großen deutschen Automobilherstellers hat sich mit Wilfried Schmitz ein Karnevals-Urgestein an die Seite geholt, das selbst schon auf Prinzenerfahrung verweisen kann. Der langjährige Präsident von „Alle Mann an Bord“ führte die Duisburger Narren als Wilfried I. 1999 durch die Session.
Der frischgebackene Stadtprinz zeigte sich nach dem von der Prinzengarde angeführten umjubelten Einzug und der offiziellen Einführung in Amt und Würden tief beeindruckt. „Was hier in Duisburg passiert, ist ganz, ganz großes Kino.“ Der Song aus dem Show-Block-Repertoire der Prinzencrew „Ich bin ein Kind aus dem Kohlenpott“ scheint dem neuen Prinzen dabei auf den durchaus stattlichen Leib geschrieben. Sascha Wulf wurde in Essen geboren, lebt in Bochum und ist im Duisburger Karneval verwurzelt. Und ein Fan des MSV. Mehr Ruhrgebiet geht nicht.