Duisburg Karmariders bringen Nordost-Indien näher

Duisburg · Der Grundgedanke ihrer Aktionen ist eigentlich ganz simpel: Die "Karmariders" radeln für den guten Zweck. Seit dem Jahr 2008 organisieren die Bergheimer Fahrradtouren; einer der jährlichen Programmpunkte ist die große Ruhrpott-Tour. Auch in Skandinavien und Westafrika waren die jungen Leute schon mit ihren Drahteseln unterwegs. Im Vorfeld solcher Touren sucht sich jeder von ihnen möglichst viele Sponsoren aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, die für jeden erradelten Kilometer einen kleinen Betrag zahlen. Die Spendengelder fließen dann in Hilfsprojekte für Kinder in Nordost-Indien.

 Christian Dominik von den "Karmariders" tauscht sich bei der Reise Ende 2011 mit Schülern des Community-School-Projekts in Golagath aus.

Christian Dominik von den "Karmariders" tauscht sich bei der Reise Ende 2011 mit Schülern des Community-School-Projekts in Golagath aus.

Foto: privat

Was macht Nordost-Indien eigentlich aus? Nur durch eine schmale Landbrücke ist die Gegend mit dem Rest Indiens verbunden. Dieser "Zipfel Indiens" umfasst die breiten Täler des Brahmaputra und seiner Nebenflüsse, wenige Meter höher als der Meeresspiegel. An anderen Stellen erreicht der Himalaya eisige Höhen von fast 7000 Metern.

Am bekanntesten ist die Region durch ihren Tee, den so genannten Assam-Tee, der einst von den Engländern mitgebracht wurde. In den Tälern überwiegt der Reisanbau, dessen Ertrag stark vom Monsunregen abhängt. Straßen, Brücken, Elektrizität und Bildungseinrichtungen sind rar gesät. Es gibt nur wenige Städte, die meisten Menschen leben in winzigen Dörfern schwer zugänglicher Täler. Doch in den Dörfern, so sagte schon Gandhi, liegt die Seele Indiens.

Gelungener Abend

Auf diese Region sollten sich die Besucher, die am Samstag zur Ausstellung "Nordost-Indien — Hinter den Kulissen" der Karmariders ins Gemeindehaus Auf dem Wege in Bergheim gekommen waren, einlassen. Der Duft nach Räucherstäbchen und Gewürzen erfüllte die Räume. Indisches Brot, ein indisches Linsengericht sowie Assam-Tee konnten bei Damen in Saris gegen eine Spende probiert werden. Bilder und kleine Videos zu verschiedenen Aspekten des indischen Alltags wurden gezeigt.

Christian Dominik und Nils Petersen von den Karmariders berichteten von ihrer dreiwöchigen Reise Ende des vergangenen Jahres nach Nordost-Indien und von den Fortschritten, die die beiden Projekte, die sie und ihre Mitstreiter dort unterstützen, machen.

Als Höhepunkt des Abends wurde der Film "Karma-Views" gezeigt. Er dokumentiert ein Projekt, das die Karmariders im Herbst 2010 in nordindischen Kinderheimen durchgeführt haben. Tobias Schüppen, Pressesprecher der Karmariders, fasste zusammen: "Wir haben versucht, Nordost-Indien mit all seinen Geräuschen, Geschmäckern, Gerüchen und Bildern nach Bergheim zu holen." Das ist den Bergheimern am Samstag gelungen.

(aen)
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