Duisburg Karibische Klänge mit "Bima" in der Bibliothek

Duisburg · Rheinhausen Diesmal verzauberte die Formation "Bima" rund um den Steelpan-Virtuosen Jürgen Lesker die Zuhörer mit Klängen aus der Karibik. "Caribbean Paradise" heißt ihr neues Programm, das beim Hofkonzert in der Bezirksbibliothek einen spannenden Sound und einen interessanten Konzertabend versprach.

Tatsächlich waren am Montag paradiesische Töne zu hören. Wieder einmal durften sich die Zuhörer wie im Urlaub fühlen – wer die Augen schloss, wähnte sich an einer Strandbar unter Palmen. Den Sand konnte man quasi unter den Füßen spüren. Der Cocktail "Anna Maria" aus Tropical-Cocktail-Saft mit Tonic Water, Limone und Minze, den das Team der Bibliothek servierte, sorgte zusätzlich für das richtige Ambiente.

Ein Tanz mit "Big Mama"

"Bima" sind Roman Babik (Klavier), Michael Schürmann (E-Bass), Poncho Valdes und Thomas Kukulies (Percussions) und Jürgen Lesker, der seine 32-tonige Steeldrum, liebevoll von ihm "Big Mama"genannt, virtuos spielt. Die "Big Mama", kurz: die "Bima", wurde das Markenzeichen der Band, die all ihre Stücke selbst entwickelt.

Wer Jürgen Lesker beim Spielen zuschaute, erkannte schnell, dass der Mann in seiner Musik aufgeht – es sah so aus, als tanze er mit "Big Mama". Das Publikum war begeistert und spendete mehrmals Zwischenapplaus. In der Pause war Lesker umlagert von Fans und gab kurzerhand einen Einführungskurs "Wie spiele ich eine Steelpan?".

Die Steeldrum wurde in den 30er Jahren erfunden. An der "Big Mama" haben Jürgen Lesker, Preisträger der deutschen Phono-Akademie und erster Steeldrummer an der Hochschule für Musik und bildende Kunst in Hamburg, und sein Freund Eckhard Schulz drei Jahre lang gearbeitet. "Sie lässt sich absolut virtuos und konzertant spielen", so Lesker.

Hofkonzerte besonders beliebt

Das Stimmen einer Steeldrum dauert bis zu zwei Tagen. Eine Sisyphos-Arbeit, denn wenn der letzte Ton gestimmt ist, hat sich der erste bereits wieder verstimmt. Anschließend werden Steeldrums auf 600 Grad erhitzt, um die gehämmerten Klangfelder zu festigen.

Schweinegrippe hin oder her – auf ihre Hofkonzerte wollen die Rheinhauser nicht verzichten. Wolfgang Eilers, Leiter der Bibliothek, ist hochzufrieden. 2000 Besucher kamen zu den Hofkonzerten im vergangenen Jahr: "Diese Marke schaffen wir 2009 locker", meint Eilers. Im Schnitt besuchten in diesem Jahr 200 bis 250 Zuhörer pro Abend die Konzerte. Drei Aufführungen stehen noch aus.

(RP)
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