Marode Grundschule Eltern wehren sich gegen kalte Klassen
Duisburg · An der Abtei-Grundschule in Hamborn macht die Heizungsanlage große Probleme. Die Stadt stellt Geld für Reparaturen zur Verfügung.
Die Schüler der Abtei-Grundschule in Hamborn müssen derzeit frieren, weil die Heizungsanlage der Schule nicht einwandfrei funktioniert. Derzeit finde der Unterricht an kalten Tagen im Schichtbetrieb statt, und ein beträchtlicher Teil der Stunden falle aus, weil mehrere der insgesamt 16 Klassenräumen nicht ausreichend beheizt werden könne, berichtet ein Informant, der namentlich nicht genannt werden möchte, von den Eindrücken besorgter Eltern.
„In einigen der Räume wird trotz Temperaturen von nur 18 oder 19 Grad unterrichtet“, so der Informant weiter. Die Stadt bestätigt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass sich die Lage bereits verbessert habe, aber einzelne Klassenräume der Grundschule immer noch nicht ausreichend beheizt werden könnten. „Aktuell haben wir nur noch in zwei Klassen Temperaturen, die mit 19 Grad unterhalb der Solltemperatur von 20 Grad liegen“, sagte Stadtsprecher Jörn Esser.
Die Lage an der Abtei-Grundschule ist ernst: In den kalten Räumen sollen die Lehrer morgens Temperaturen von 14 bis 17 Grad antreffen. Im Lehrerzimmer hingegen soll das Thermometer auf 25 Grad steigen, ohne dass die Temperatur reguliert werden könne. „Die total marode Heizungsanlage hat schon während der vergangenen Jahrzehnte immer wieder für unhaltbare Zustände gesorgt“, berichtet der Informant. Viele Eltern wehren sich nun gegen die Zustände an der Schule, sammeln Unterschriften und suchen nach Verantwortlichen.
Besonders anstößig fanden die Eltern demnach einen angeblichen Ratschlag des Immobilien-Management Duisburg (IMD), das für die Pflege der Immobilie zuständig ist. Aus Elternkreisen war jüngst zu erfahren, dass das IMD vorgeschlagen haben soll, trotz unzureichender Temperaturen pünktlich mit dem Unterricht zu beginnen und dann zu beobachten, ob die Körpertemperatur der Kinder dem Klassenraum bis gegen 10 Uhr ausreichend Wärme zuführt. Das IMD soll auch dazu bereit gewesen sein, Thermometer zur Verfügung zu stellen. Die Stadt weist diese Vorwürfe von sich. „Eine solche Aussage ist vom IMD nicht getätigt worden“, sagte Esser.
Die Stadt beziehungsweise das IMD habe lange nichts gegen den schlechten Zustand der Schule unternommen, monieren Eltern. Lehrer, Eltern und junge Helfer aus der benachbarten Pfarrgruppe hätten in den Ferien Reparaturen in Klassenräumen übernommen. Nun teilte die Stadt am Montag mit, dass auch das IMD mehrere Reparaturen an der Grundschule durchgeführt habe. Schnellstmöglich soll nun auch die Regeltechnik eingestellt werden. Dann könnte die Temperatur in den Räumen der Schule wieder besser gesteuert werden.
Die Stadt stellt darüber hinaus weitere Renovierungsarbeiten an der Grundschule in Aussicht. Dafür stünden rund 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesem Geld soll der massive Schimmelbefall in der Schulbücherei beseitigt werden. „Auch die Behebung der immer wieder auftretenden Heizungsprobleme wird dann im Zuge dieser umfangreichen Großsanierung aufgegriffen“, sagte Stadtsprecher Esser.