Kommentar Kampf gegen das schlechte Image

Wer in diesen Tagen für den Standort Duisburg wirbt oder gar werben muss, der hat es nicht einfach. Das galt zuletzt für die Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG) auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin, das gilt erst recht für die Duisburger Akteure auf der MIPIM in Cannes.

Das Magazin Focus veröffentlicht zurzeit ein Ranking aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte und bewertet dabei Kriterien wie Wohlstand, Jobs, Infrastruktur, Sicherheit, Kosten, Demografie und Gesundheit. Duisburg landet hier auf Rang 397 von 402. Nun muss man diese negative Einschätzung als Duisburger nicht unbedingt teilen — eines aber ist Fakt: So wird Duisburg von außerhalb wahrgenommen. Potenzielle Investoren, Kunden oder Touristen vom Gegenteil zu überzeugen, ist daher momentan alles andere als leicht. Es fehlt an einem echten Mittler zwischen Wirtschaft und Verwaltung, der offensiv auf Investoren zugeht und für den Standort wirbt.

Die Zeiten, in denen eine Oberbürgermeisterin in Südfrankreich die Rettung des Mammut-Projektes MultiCasa verkünden konnte und anschließend mit "MIPIM-Brause" (Champagner) gefeiert wurde, gehören ohnehin längst der Vergangenheit. MultiCasa wurde zugunsten der Innenstadt fallen gelassen, und seit der Wirtschafts-, Währungs-, Finanz- und Bankenkrise wird in der Branche ohnehin nicht mehr so überschwänglich gefeiert wie noch vor Jahren. Andererseits gibt es zu derlei Messeauftritten wohl keine Alternative. Denn sonst würde man Düsseldorfern und Kölnern kampflos das Terrain überlassen — und das darf nicht sein. mtm

(RP)
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