Duisburg Kampf der Schule scheitert

Duisburg · Die Alfred-Hitz-Hauptschule wollte Gemeinschaftsschule zu werden, um ihre Konzepte zu retten. Der Versuch scheint vergebens. Die Schule tut sich unter anderem mit Angeboten für Kinder mit schlechteren Startchancen hervor.

Bergheim Wenn nicht noch ein schulpolitisches Wunder geschieht, dann ist die oft gelobte Alfred-Hitz-Hauptschule am 31. Juli 2013 Geschichte. Die Lehrer des Kollegiums verteilen sich nach und nach auf andere Schulen. "Seit zehn Jahren klopfen uns alle auf die Schultern und sagen: ,Was ihr macht, ist ja toll'", sagt Schulleiterin Barbara Laakmann. Retten wird das ihre Schule nicht. Das sei "eine bittere Erkenntnis", und es bedeute "eine ganze Portion Frust und Enttäuschung".

Der Schulausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstag die Schließung der Alfred-Hitz-Hauptschule wie berichtet abgesegnet. Das Ansinnen der Schule, eine Gemeinschaftsschule zu werden — gemeinsam mit einer anderen Schule, an einem anderen Standort, aber mit dem eingespielten Kollegium — wurde abgeschmettert.

Ressource "zerfleddert"

Keines ihrer pädagogisch unumstritten wertvollen Projekte müsse ja bei der Schließung einfach eingestellt werden, führte bei der Sitzung Schulamtsdirektor Wolfgang Reuter aus: "Die Auflösung von Schulen wird so langfristig eingeleitet, dass Projekte im intensiven Austausch mit den anderen Schulen anschließend auch dort weitergeführt werden können."

Laakmann überzeugt das kaum. Was besondere Konzepte zur Vorbereitung junger Leute ohne Schulabschluss auf die Erwerbstätigkeit betreffe, oder die Angebote für Flüchtlingskinder ohne Deutschkenntnisse, so sei das vielleicht richtig, sagt sie. Andere pädagogische Erfolge wie das Schulklima aber ließen sich nicht einfach weiterreichen: "Wir sind die einzige Schule in Duisburg, die dem europaweiten Netzwerk ,Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage' angehört", führt sie aus. Das relativ junge Kollegium habe über Jahre viel aufgebaut: "Das ist eine pädagogische Ressource, die hier entstanden ist. Wenn man die einfach zerfleddern lässt, bedeutet das einen Rückschritt."

Um die Strukturen zu erhalten, hätte sie die Bildung einer Gemeinschaftsschule favorisiert. Diese Idee jedoch vernichtete die Bildungsholding mit dem Argument, Rheinhausen sei dafür überhaupt nicht geeignet.

Zwei Gesamtschulen reichen

Erstens werden gerade die Realschulen im Stadtteil zusammengelegt. Die Gymnasien haben — zweitens — kein Interesse an dem Modellprojekt angemeldet. Drittens gibt es in Rheinhausen zwei Gesamtschulen, die auf längere Sicht genügend Kapazitäten bieten.

(RP)
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