Duisburg Kaffeesystem im Umbruch

Duisburg · Im Lehrerzimmer an der Heinrich-Heine-Gesamtschule ist der Kühlschrank oft leer, dafür gibt's Kuchen. Derzeit diskutiert das Kollegium neue Wege der Kaffeeversorgung. Das Ambiente ist ansprechend in renovierten Räumen.

 So sieht es aus in den heiligen Hallen der Heinrich-Heine-Gesamtschule. Die Wände sind in Sand- und Terrakottatönen gehalten, die Einrichtung ist schlicht und modern. Schulleiter Horst Beyer (vorne rechts) und fast alle Kollegen sind froh, dass die alte Aufteilung mit einem Raucherzimmer passé ist.

So sieht es aus in den heiligen Hallen der Heinrich-Heine-Gesamtschule. Die Wände sind in Sand- und Terrakottatönen gehalten, die Einrichtung ist schlicht und modern. Schulleiter Horst Beyer (vorne rechts) und fast alle Kollegen sind froh, dass die alte Aufteilung mit einem Raucherzimmer passé ist.

Foto: Probst

Die Lehrer an der Heinrich-Heine-Gesamtschule hatten Glück im Unglück. Nachdem eine hohe PCB-Belastung am Gebäude festgestellt wurde, wurde die Schule von 2000 bis 2008 saniert. Seit 2005 gibt es ein neues Lehrerzimmer, das so Schulleiter Horst Beyer, "einen Quantensprung" gegenüber dem alten darstellt.

Das ehemalige Lehrerzimmer bestand aus zwei Räumen, dem normalen und dem "Raucherlehrerzimmer". "Das war der Raum, in dem man die Leute nicht gesehen hat", scherzt Beyer. Nur wenige (rauchende) Lehrer sehnen sich danach zurück. Die anderen genießen, dass von der massiven Wand, die früher den Raum teilte, nur noch Säulen übrig geblieben sind.

Die Wände erstrahlen in angenehmen Terrakotta-Nuancen. Der Kopierer hat jetzt einen eigenen Raum mit Lüftung, "die die leicht kontaminierte Abluft direkt absaugt", und einen separaten Küchenraum mit Spülmaschine, Mikrowelle und etlichen Kaffeemaschinen. Auch einen Kühlschrank gibt es, "doch dass dieser etwas anderes beherbergt als Milch für den Kaffee ist selten", so Beyer. Am Tag unseres Besuchs warten dort ein paar einsame, nicht mehr ganz taufrische Tomaten und ein Joghurt auf ihre Besitzer.

Ein Foto jedes Kollegen

Dafür steht auf einem Tisch eine Kuchenplatte, auf der nur noch ein paar Krümel übrig sind. "Der Abiturjahrgang verkauft in der Pause Kuchen, und was übrig bleibt, stellen sie hierher. Für 50 Cent können die Lehrer sich bedienen", erklärt Beyer.

In Eingangsbereich des Lehrerzimmers findet sich alles, was die Lehrer wissen müssen, gut sortiert an einer Wand: organisatorisches wie Stunden- und Klausurpläne, Notenlisten und Termine. Von der Wand gegenüber lächelt das Kollegium: "Ein Kollege fotografiert die Porträts, dann bekommt jedes Bild hier einen Platz". Auch dreier verstorbener Kollegen wird mit einem Bild an dieser Wand gedacht.

Eine feste Sitzordnung gibt es offiziell nicht, intern aber eigentlich schon. "Man sitzt mit Fachkollegen zusammen, die die gleichen Klassen haben, den selben Stoff unterrichten. Leute, mit denen man sich etwas zu erzählen hat", erklärt Lehrerin Ute Wolters.

Mit Strichlisten ging's nicht

Geschenke zum runden Geburtstag, zum Jubiläum oder zur Pensionierung werden aus der "Freud- und Leid-Kasse" bezahlt. Wer in der kommenden Woche Geburtstag hat, verrät ein Aushang.

Leider läuft aber nicht alles so harmonisch: Das Kaffeesystem ist im Umbruch. Bisher wurden Strichlisten geführt, die ihren Zweck aber wohl nicht ganz erfüllten. Im Moment werden verschiedene Lösungsmöglichkeiten durchdacht. Vielleicht gibt es bald eine Industriemaschine, in die Geld eingeworfen werden muss.

(son)
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