Duisburg Jugendbegegnung auf dem 51. Breitengrad

Duisburg · Es war der erste offizielle Auftritt des neu gewählten Oberbürgermeisters Sören Link in der Stadt - auf Englisch. Denn das ist die vorherrschende "Camp"-Sprache des am Samstag in Ruhrort gestarteten internationalen Jugend-Kultur-Projektes "Crossroutes 51".

 Jugendliche aus Duisburgs Partnerstädten begegnen sich derzeit in Ruhrort im Rahmen einer kulturellen Veranstaltung.

Jugendliche aus Duisburgs Partnerstädten begegnen sich derzeit in Ruhrort im Rahmen einer kulturellen Veranstaltung.

Foto: Hohl, Ralf

"Wenn sich unsere Wege kreuzen?" lautet das Motto der Jugend-Begegnungen anlässlich des "Mercator-Jubiläumsjahres", die bis zum 22. Juli auf der Ruhrorter Mühlenweide stattfinden. Gut 100 Jugendliche aus Duisburg und seinen Partnerstädten Calais, Gaziantep, Perm, Portsmouth und Vilnius treffen sich in besagtem Zeitraum auf dem 51. Breitengrad - auf dem liegt nämlich Duisburg - "zu einem künstlerischen und kulturellen Abenteuer", wie es die Schirmherrin, Asli Sevindim, in Ihrer Videobotschaft bei der Auftaktveranstaltung verkündete.

"Have fun!" wünschte sie allen Teilnehmern, und der war bei der über zweistündigen Eröffnung neben den im Festzelt herrschenden hohen Temperaturen bereits deutlich spürbar. Link ergänzte in seinem Grußwort diese Hoffnung mit den "Wünschen für neue Freundschaften". Vor allem dankte er der Mercator-Stiftung für die Ermöglichung "junge Menschen in dieser vorbildhaften Weise zusammenzuführen".

Duisburg sei an der Schnittstelle von Rhein und Ruhr ein idealer Standort für dieses Jugend-Kultur-Camp. Rüdiger Frohn, Vorsitzender des Beirates der Stiftung, erwiderte die doppelsinnigen "sehr, sehr warmen welcome Grüße" und betonte, dass Duisburg nun für 14 Tage eine besondere kosmopolitische Stadt im Sinne Gerhard Mercators sei. Er wiederum bedankte sich bei den das Projekt ermöglichenden Kooperationspartnern, dem internationalen Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz aus Marxloh sowie der Essener Projektschneiderei unter der Leitung von Christine Bargstedt.

Die künstlerische Leitung des "Crossroutes"-Projektes insgesamt als auch die Moderation der Auftaktveranstaltung lag aber in Händen der international tätigen Künstlerin Lidy Mouw. In der Eröffnungsveranstaltung zeigten die Performance-Gruppen aller Städte ihre Sichtweise auf das Thema "Wenn sich unsere Wege kreuzen?", und zwar bereits mit Blick auf das am Ende des zweiwöchigen Arbeitsprozesses stehenden Gesamtkunstwerkes.

Das soll dann unter dem Titel "Utopia" die Vorstellung der Jugendlichen einer Welt in 500 Jahren unter Zuhilfenahme künstlerischer Ausdrucksmittel dokumentieren. "Verständigung der Kulturen, Lebensfreude und ein schöpferisches Miteinander, Toleranz und Respekt - zum 500. Geburtstag von Gerhard Mercator wollen wir diesen Werten mit "Crossroutes" einen gebührenden Rahmen geben", so Frohn in seiner Begrüßung weiter. Video und Kunst, Musik, Tanz und Theater, das waren die künstlerischen Darstellungsmittel der jeweils 15- bis 20-minütigen abendlichen Länderperformances aus Calais (Frankreich), Gaziantep (Türkei), Perm (Russland), Vilnius (Litauen), Portsmouth (Großbritannien) und Duisburg.

"Hereyougethelpstreet 1234567890" hieß der Beitrag der Gastgeberstadt, der unter der Leitung von Stefan Schroer, Harald Schulte, Annika Weitershagen und Rüdiger Eichholtz zustande kam. Besonderes Augenmerk ihrer Darbietung lag auf der Heterogenität der Menschen und ihrer Begegnung mittels Performance und Improvisation.

Zum Abschluss des Abends gab es ein "Utopia-Dinner" als "interaktives Buffet", wo sich die beteiligten Jugendlichen, Verantwortliche, Macher und Gäste zum Gedankenaustausch ihrer Eindrücke, Ideen, Inspirationen und Visionen trafen.

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