Duisburg Jubilare haben aufregende Zeiten erlebt

Duisburg · 40 Jahre sind eine lange Zeit. Jürgen Quensell gerät ins Schwelgen, wenn er darüber redet. Ihm fallen viele Anekdoten ein, viele Geschichten, die er in 40 Jahren als Duisburger CDU-Mitglied erlebt hat. Dafür wurde der gebürtige Neudorfer gestern mit 20 weiteren Christdemokraten, die auf 25, 40 oder sogar 50 Jahre Parteimitgliedschaft zurückblicken können, im Mercure-Hotel in der Stadtmitte geehrt. Nicht nur der Vorsitzende der Duisburger CDU, Thomas Mahlberg, sondern auch Bürgermeister Benno Lensdorf und der ehemalige Oberbürgermeister Adolf Sauerland waren zur Ehrung gekommen.

 Der Duisburger CDU-Chef Thomas Mahlberg (l.) begrüßte gestern Vormittag die Jubilare im Mercure-Hotel.

Der Duisburger CDU-Chef Thomas Mahlberg (l.) begrüßte gestern Vormittag die Jubilare im Mercure-Hotel.

Foto: Andreas Probst

Schöne Erinnerungen

Jürgen Quensell hat in seiner Zeit als CDU-Mitglied viel erlebt. "Eingetreten bin ich damals wegen des Grundlagenvertrags zwischen der DDR und der Bundesrepublik", erinnert er sich. "Ich war grundsätzlich nicht dagegen, aber mir lief das damals alles viel zu überstürzt ab, viele Dinge waren nicht geklärt." Deswegen sei der Steinbart-Gymnasiast in die Schüler-CDU eingetreten; in der Jungen Union (JU) hat es Quensell bis zum Vorsitzenden gebracht. Später war er dann im Kreisvorstand, bis er 1991 ausschied. "In der JU habe ich viel gebissen", sagt er lachend. Er nennt diese Zeit oft "wild" und erzählt, wie er mit Freunden in die Studentenkneipen gegangen ist, die traditionell eher links seien, weil sie die Leute dort "umkrempeln" wollten – "durchaus mit Erfolg", wie er betont.

Die Jubilare haben viele Geschichten erlebt. Sie waren Ratsmitglieder, Landtagsmitglieder, in der Verwaltung tätig, haben viel für die Stadt getan. Jürgen Quensell sieht die Siedlung am Angerbogen in Huckingen auch als sein Erfolg. "In den 70er Jahren war die SPD dagegen, aber wir haben immer gesagt: Wir müssen auch wohlhabende Leute in Duisburg halten."

Quensell ist nach 40 Jahren in der CDU aber auch kritisch. "Ich habe heute sicher nicht mehr die Kraft, die man früher noch hatte", sagte er. Auch gab es Zeiten, in denen er an einen Austritt dachte. "Nach der Wiedervereinigung war ich ziemlich sauer, weil man den Prozess nicht für große Umstrukturierungen genutzt hat." Heute kann er aber über vieles lachen – auch darüber, dass die Nadel, die ihm gestern verliehen wurde, wieder silber ist, wie schon vor 15 Jahren. Er hatte doch mit einer goldenen gerechnet.

Baggerfahrt für Sauerland

Auch Ex-Oberbürgermeister Adolf Sauerland wurde geehrt. Zwar kann er kein rundes Jubiläum vorweisen, er wurde aber für seine Arbeit als Oberbürgermeister geehrt. "Als OB hat er auch immer selbst angepackt", lobte der CDU- Vorsitzende Thomas Mahlberg Sauerland. "Und damit er auch in Zukunft anpacken kann, haben wir einen Gutschein für eine Baggerfahrt organisiert."

(pc)
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