Duisburg Jubelstürme in der Kirche beim Jubiläumskonzert in Buchholz

Duisburg · Der Sängerkreis Buchholz feiert seinen 160. Geburtstag. Aber auch das Publikum ist gefordert und singt ein Geburtstagsständchen.

 Beste Stimmung: In der zum Konzertsaal umfunktionierten Kirche gab's ein tolles Jubiläumskonzert.

Beste Stimmung: In der zum Konzertsaal umfunktionierten Kirche gab's ein tolles Jubiläumskonzert.

Foto: crei

Der Sängerkreis Buchholz hatte allen Grund zum Feiern. Das tat er auch gebührend. Anlässlich seines 160. Jubiläums gab der Männerchor am Sonntag in der Buchholzer Judas Thaddäus Kirche ein Konzert, das keine Wünsche offen lies. Das müssen die Konzertbesucher geahnt haben, denn die Kirche an der Münchener Straße war so gut gefüllt, wie man es sonst nur zu Weihnachten kennt.

Im Grunde hat sich der Buchholzer Chor sogar älter gemacht, als er tatsächlich ist. Gegründet hat sich der Sängerkreis eigentlich "erst" im Jahr 1878. Aber als sich die Sänger des aufgelösten "MGV Liederkranz Hochfeld" 1979 den Buchholzern anschlossen, übernahm man kurzerhand dessen Gründungsdatum (1858) und wurde somit zum ältesten Männergesangsverein der Stadt.

Seit 2012 leitet der renommierte Kirchenmusiker Ulrich van Ooy den Chor. Seine Handschrift war bei der Auswahl des Musikprogramms deutlich erkennbar. Verantwortlich war er nicht nur für die bunte, mediterran gefärbte Auswahl der Lieder, sondern auch für die Verpflichtung der musikalischen Gäste, die das Geburtstagskonzert zu einem ganz besonderen Erlebnis machten.

Ursprünglich war ein Auftritt der Sopranistin Melanie Zink vorgesehen. Die musste aber krankheitsbedingt kurzfristig absagen. An deren Stelle übernahm die gebürtige Spanierin Tamara Coll Tempel den Part der Solistin. Das sollte sich als wahrer Glücksfall erweisen. Begleitet wurde die Sängerin vom Pianisten Tobias Rotsch, der sich auch als Songwriter und Musikproduzent in der Szene einen Namen gemacht hat.

Chorleiter van Ooy führte "seine Männer" nicht nur einfühlsam durch das Konzert - er begleitete die Darbietungen des Chors am Klavier - sondern moderierte auch das facettenreiche Musik-Programm. Unterstrichen wurden die musikalischen Beiträge durch eine fein abgestimmte Abfolge von Video-Bildern, die dem Konzert eine ganz besondere Note verliehen.

Mit der Einladung "Wir nehmen sie jetzt mit auf eine Kreuzfahrt durch das Mittelmeer" stimmte Ulrich van Ooy die Besucher zu Beginn auf das Konzert ein. Dabei legte man auf Sänger-Art in Kroatien ("Mala Moja"), Italien ("Chianti-Lied", "La Monatanara") und Spanien ("Viva Espana") an. Ganz bewusst wurden auch Lieder des Komponisten Arnold Kempkens ("Marina") in das Programm eingebaut. Damit würdigte man auch die Arbeit des weit über Duisburg hinaus anerkannten Musikers, unter dessen Leitung der Chor seine beste Zeit erleben durfte, wie der erste Vorsitzende Wolfgang Faeser versicherte.

Jubelstürme und laute "Bravo" - Rufe gibt es nicht oft in der Kirche. Dafür sorgten die Solo-Sängerin Tamara Coll Tempel und Tobias Rotsch am Klavier. Edith Piafs Chanson "La Vie En Rose" interpretierten die beiden Künstler einfach atemberaubend schön, mit dem Zarah Leander - Klassikern "Kann denn Liebe Sünde sein" und "Nur nicht aus Liebe weinen" traf Tamara Coll Tempel genauso den Nerv des Publikums wie mit dem Weltsong "Besame mucho". Aber auch das Publikum in der zum Konzertsaal umfunktionierten Kirche war zum Schluss gefordert. Chormitglied Manfred Schyra, der an diesem Tag seinen 78. Geburtstag feierte, wurde mit dem Lied "Viel Glück und viel Segen" gebührend gefeiert. Und das spontane Geburtstagsständchen hörte sich auf Anhieb sogar sehr gut an. Kein Wunder, wenn Ulrich van Ooy der Dirigent ist.

(RP)
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