Duisburg John Fiore leitet das nächste Philharmonische Konzert

Duisburg · Zehn Spielzeiten lang, von 1999 bis 2009, prägte der Amerikaner John Fiore als Chefdirigent und GMD die Geschicke der Deutschen Oper am Rhein. Eine Wiederbegegnung mit dem international geschätzten Maestro gibt es beim 6. Philharmonischen Konzert am Mittwoch und Donnerstag 8. und 9. Februar, 20 Uhr in der Mercatorhalle. John Fiore stammt aus New York und wurde an der renommierten Eastman School of Music ausgebildet. Sein Debüt als Dirigent gab er 1989 in San Francisco mit Gounods "Faust". Seitdem dirigiert er an den bedeutendsten amerikanischen und europäischen Opernhäusern wie der New Yorker Metropolitan Opera, der Chicago Lyric Opera, der Sächsischen Staatsoper Dresden und der Bayerischen Staatsoper München. Auch an der Oper Rom, am Teatro Carlo Felice in Genua sowie beim Festival in Savonlinna ist John Fiore ein gern gesehener Gast. 2009 wurde er zum Musikdirektor der Norske Opera and Ballett in Oslo berufen. John Fiore ist nicht nur ein ausgewiesener Spezialist für die italienische Oper; auch als Konzertdirigent kann er große Erfolge vorweisen – so etwa bei regelmäßigen Einladungen zu den Spitzenorchestern in Boston, Los Angeles, Dresden, München und Lyon. Hier sind es vor allem die großen orchestralen Fresken der Romantik, die in John Fiore einen ebenso umsichtigen Organisator wie wirkungsmächtigen Klangregisseur finden.

Im Mittelpunkt seines Duisburger Programms steht der Tod – freilich nicht als tristes Grau in Grau, sondern mit der ganzen Vielfalt komponierter Todeserfahrungen, wie sie die Spätromantik und klassische Moderne bereitgestellt hat. "Die Toteninsel", ein Bild des Schweizer Malers Arnold Böcklin, inspirierte Sergej Rachmaninow zu einem seiner berühmtesten Orchesterwerke. Die lastende Schwärze der Vorlage hat er in schweren, dunklen Orchesterfarben kongenial nachgeformt. Ganz anders ist das Bild des Todes, das Gabriel Fauré in seinem Requiem zeichnet: Der französische Komponist sah den Tod "als etwas Beglückendes, als eine Befreiung, als Aussicht auf die jenseitige Seligkeit" – und all das spricht auch aus der schwebenden Grazie seiner Musik, die vom "philharmonischen chor duisburg" gesungen wird. Die Sopran-Solistin Anna Virovlansky ist durch eindrucksvolle Rollenprofile an der Rheinoper hervorgetreten; ihr Bariton-Kollege Hans-Christoph Begemann ist als Opern- und Konzertsänger gleichermaßen erfolgreich. Zwei elegische Klangstudien hat John Fiore dem Programm noch hinzugefügt: Rachmaninows melodiös flutende "Vocalise" und das traumverlorene "Adagio for Strings" des Amerikaners Samuel Barber. Die Karten für das Konzert kosten zwischen 9 und 36 Euro, ermäßigt 5 bis 18,50 Euro.

Eine öffentliche Probe gibt es am Dienstag, dem 7. Februar 2012 um 12 Uhr in der Philharmonie Mercatorhalle (Eintritt frei). Kostenlose Einführungen zu den Konzerten am Mittwoch und Donnerstag, jeweils 19.15 Uhr.

(RP)
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